Lebendige Ethik / AGNI YOGA

Geschichte

 

Skythen SARMATEN - SAUROMATEN

Сармат

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"Die Zugehörigkeit jener Stämme, die bei altertümlich den Titel der Sarmaten trugen, zum iranischen Zweig der arischen Rasse ist in der modernen Wissenschaft auf die Stufe der fest bestimmten Tatsache errichtet."

Kulakovskij J.A.

 

Die Sarmaten (auch - Sauromaten - Sarmats - Sauromats, "arischen Stamm") waren eine Stammeskonföderation von indoeuropäischen Reitervölkerm, die von antiken Schriftquellen erstmals für das Jahr 513 v. Chr. erwähnt werden. Die Sauromaten bzw. Sarmaten waren offensichtlich mit den Skythen verwandt und siedelten zwischen dem 6. Jahrhundert v. Chr. und dem 4. Jahrhundert n. Chr.. Hier verdrängten bzw. ersetzten die Sarmaten ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. die Skythen, was zahlreiche Grabfunde beweisen. Die Sprache der Sarmaten gehört zur nordost-iranischen bzw. mitteliranischen Gruppe der indoeuropäischen Sprachfamilie und lebt noch heute bei der Volksgruppe der Osseten im Kaukasus weiter. Ab 370 n. Chr. zerfiel das lockere Bündnis der Sarmatischen Teilstämme beim Vordringen der Hunnen aus dem Osten und der dadurch ausgelösten Völkerwanderung nach Westen. Geschichtschreiber Herodot (s.d.) thut ihrer zuerst Erwähnung, aber blos als solcher Völker, welche nur in Asien hinter dem Don am Kaukasus wohnten, und leitet ihren Ursprung von den Amazonen (s.d.) her, welche nach einem verlorenen Treffen bei den Scythen (s.d.) gelandet, sich mit scythischen Männern verheirathet, mit diesen mehr östl. gewandert wären und daselbst ein eignes Volk gebildet hätten. Sarmaten oder Sauromaten ist die griech. Bezeichnung für alle die Völker, welche im Alterthume die von Griechenland aus nördl. gelegenen, unbekanntern Gegenden Asiens und Europas bewohnten.

 "Die Osseten - die letzte Scherbe der umfangreichen Gruppe der Stämme, die antike Autoren nannten die Skythen, die Sarmaten und Alanen."

Georges Dumézil. Der Bekannte französische Forscher

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Sarmaten – Sauromaten – Sarmats – Sauromats
- 6. Jahrhundert v. Chr. bis 4. Jahrhundert n. Chr.

Die Sarmaten waren auch eine Stammeskonföderation von iranischen Reitervölkern, die zuerst nach Osten (Zentralasien) wanderten und erstmals in antiken Schriftquellen für das Jahr 513 v. Chr. erwähnt wurden. Gemeinsam kämpften sie damals mit den Skythen gegen den Perserkönig Darius I.

Die Sauromaten-Kultur wandelte sich im Verlauf des 4. Jahrhunderts v. Chr. Wahrscheinlich wurde das Weideland für die Steppen-Nomaden knapp, als neue Gruppen aus dem Ural-Gebirge und aus der Taiga zu den Sarmaten stiessen, unter ihnen auch die Massageten, die wiederum mit den Saken (Skythen) verbündet waren. Durch gesellschaftliche Veränderungen sowie durch Abwanderung formierten sich nun die Sarmaten neu. Am Fluss Ilek im Südural wurden in den Kurgan-Hügeln reich ausgestattete Gräber gefunden, offensichtlich für Angehörige einer Elite. Es wird vermutet, dass in dieser Region ein Zentrum der Sarmaten lag. Die früheren Stämme, Sauromaten und Sarmaten genannt, siedelten zwischen dem 6. Jahrhundert v. Chr. und dem 4. Jahrhundert n. Chr. im südrussischen und ukrainischen Steppengebiet. Hier verdrängten bzw. ersetzten sie ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. die Skythen, was zahlreiche Grabfunde beweisen. Die Sprache der Sarmaten gehört zur nordostiranischen bzw. mitteliranischen Gruppe der indoeuropäischen Sprachfamilie, die heute noch bei den Osseten im Kaukasus weiter lebt.

Im 1. Jahrhundert v. Chr. umfasste das Reich den Raum vom Barent Meer, Baltischen Meer, entlang der Weichsel (Polen), das Karpaten Gebirge, die Mündung der Donau, die Nordküste des Schwarzen Meeres, die Wolga hinauf und den Nordkaukasus bis zum Kaspischen Meer. Ab 370 n. Chr. zerfiel dieses lockere Bündnis der sarmatischen Stämme beim Vordringen der Hunnen und löste eine grössere Völkerwanderung nach Westen aus.

Die Sarmaten vermischten sich auch mit den Skythen und Amazonen. Dies könnte mit einer hohen Stellung sowie kämpferischen Ausstattung von Frauen in der frühen sarmatischen Gesellschaft zusammenhängen, wie weibliche Kurgan-Gräber mit Waffenbeigaben und wertvoller Ausstattung belegen. So berichtet der makedonische Schriftsteller Polyainos um 165 n. Chr., wie die sarmatische Königin Amage im 3. Jahrhundert v. Chr. eigenhändig den Herrscher der Krim-Skythen besiegte.

Die Sarmaten überfielen oft das angrenzende Römische Reich und wurden als Hilfstruppen angeworben und kämpften in verschiedenen römischen Legionen, nachdem der Stamm der Jazygen 175 n. Chr. im 1. Markomannenkrieg (*) an der nördlichen Mündung des Donau-Flusses am Schwarzen Meer eine Niederlage erlitte hatte. Im Rahmen des folgenden Waffenstillstandes verlangte Kaiser Marc Aurel vom jazygischen König Zanticus Reitertruppen als Geiseln, wovon einige sofort in die römische Provinz Britannia verlegt wurden.

  (*) Auseinandersetzungen zwischen dem Römischen Reich und den germanischen und sarmatischen Stämmen, hauptsächlich im Bereich der mittleren Donau (Mähren), Slowakei, Ungarn und Rumänen.

Ab dem 3. Jahrhundert n. Chr. wurden Sarmaten im ganzen römischen Reich angesiedelt, sie kämpften in römischen Armeen und erwarben oft die römische Staatsbürgerschaft. Es entstanden sarmatische Siedlungen in Gallien (ehemaliges Siedlungsgebiet der Kelten) und in Italien. Auch in Thüringen finden sich Ansiedlungen. Sarmatische Truppen wurden auch am Niederrhein (heutigen Krefeld) stationiert. Gefürchtet waren ihre gepanzerten Lanzenreiter, die beidhändig bis zu 4 Meter lange Stosslanzen benutzten; ebenso auch die berittenen Bogenschützen, die mit Reflexbögen von grosser Reichweite und Durchschlagskraft sogar rückwärts gewandt schiessen konnten. Eine wirkungsvolle Taktik war, ihre Gegner durch Scheinrückzüge in einen Hinterhalt zu locken. Gross war auch ihr Einfluss auf das späte römische Heer. Gotische und slawische Stämme wurden nachweislich von Sarmaten geprägt.

Stämme der Sarmaten

Die Sarmaten im Ganzen waren kein einheitliches Volk, sondern setzten sich aus zahlreichen Volksgruppen und Teilstämmen zusammen, verbunden durch einen gemeinsamen Kulturhorizont.

Die Aorsen waren der grösste Stamm. Nach ihrer Abspaltung von der Stammeskonföderation siedelten sie nördlich des Bosporanischen Reiches am Asowschen Meer und eroberten fast die gesamte Ukraine, Weissrussland und das Gebiet des Fürstentums Nowogorod. Im 3. Jahrhundert n. Chr. wurden sie endgültig von den Goten geschlagen.

Die Jazygen waren ursprünglich westlich des Dons an der Schwarzmeerküste beheimatet. Ihre Ansiedlung zwischen Donau und Theiss im 1. Jahrhundert wurde zusätzlich von Rom gefördert, um einen Keil zwischen germanisches und dakisches Territorium zu treiben. Der ungarische König Béla IV. förderte noch im 13. Jahrhundert die Ansiedlung von Jazygen in der dünn besiedelten Steppe östlich von Budapest, um die Hauptstadt besser vor Angriffen der Mongolen zu schützen.

Die Daker waren ein thrakisches Volk, das seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. das westliche Schwarzmeergebiet besiedelte. Um 50 v. Chr. unter dem König Burebista entstand ein erstes grosses Dakerreich mit Schwerpunkt im heutigen Siebenbürgen. Im Westen reichte es bis nach Mähren, wo sie einige Stämme der Kelten unterwarfen: Im Osten bis zur Küste ans Schwarze Meer und zum Bug, im Süden bis zum Balkan-Gebirge. Die Daker sind eng mit den benachbarten Geten (Vorfahren der Rumänen) verwandt und hatten vermutlich dieselbe Sprache.

Die Alanen siedelten ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. im nördlichen Kasachstan und im Nordosten des Kaspischen Meeres, zogen dann ab Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. in die südrussischen Steppen zwischen Wolga und Don. Sie existierten als eigener Stammesverband länger als die Sarmaten und nahmen in späterer Zeit auch andere Kulturelemente auf. Im 9. Jahrhundert entstand im Kuban-Gebiet und im Nordkaukasus der Staat Alanien, der nach einigen Jahrzehnten von byzantinischen Missionaren christianisiert wurde. Mit dem Einfall der Mongolen im 13. Jahrhundert wurde dieses alanische Königreich zerschlagen, und einige tausend Alanen wurden nach Ungarn vertrieben. – mehr: siehe unter Alanen.

Die Roxolanen waren ursprünglich westlich des Dons in den Steppen der heutigen Ukraine beheimatet. Ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. siedelten sie nördlich der Donau und überfielen wiederholt die römische Provinz Moesia.

Die Siraken waren zahlenmäßig einer der kleineren Stämme und ursprünglich in Kasachstan ansässig. Im 5. Jahrhundert v. Chr. wanderten sie in die Gebiete nördlich des Schwarzen Meeres ein und siedelten sich im späten 4. Jahrhundert v. Chr. zwischen Don und Kaukasus an, wo sie schliesslich die Herrschaft über das Kuban-Gebiet erlangten. Die Siraken hatten lebhafte Beziehungen mit dem Bosporanischen Reich, und viele von ihnen gaben ihren halbnomadischen Lebensstil auf, wurden sesshaft und übernahmen die griechische Kultur und Sprache.

Die Majoen waren im Gegensatz zu den nomadisierenden Sarmaten-Stämmen sesshafte Ackerbauern, unter anderem auf der russischen Halbinsel Taman und im Gebiet des Kaukasus, ebenfalls stark von der griechischen Kultur beeinflusst.

Neben den aufgeführten Volksgruppen gab es noch die Massageten und Saken. Osseten im Nordkaukasus sind sprachlich, ethnisch und kulturell die direkten Nachfahren des sarmatischen Stammes der Alanen. – mehr: siehe unter Osseten.

Artus Legende – Der US-amerikanische Forscher Scott Littleton hat in verschiedenen Veröffentlichungen aufgezeigt, dass es historische Zusammenhänge zwischen den Artus- Erzählungen und der Anwesenheit von sarmatischen Reitern in Britannien gibt. Er nimmt an, dass die Geschichten um die Ritter der Tafelrunde auch auf die schwer gepanzerten sarmatischen Lanzenreiter zurückgehen. Weiters weist er auf zahlreiche Parallelen zwischen Elementen der Artus-Legende und den älteren sarmatischen Narten-Mythen hin. Ende des 2. Jahrhunderts waren Reiter des sarmatischen Teilstamms der Alanen als römische Hilfstruppen in Gallien (Kelten) anwesend, wo sich später die Legenden um den Tafelrunden-Ritter Lancelot entwickelten.
Quelle: http://www.face-music.ch/nomads/sarmaten_de.html


Spurensuche in Südsibirien

 
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Skythen: Spurensuche in Südsibirien - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/wissen/mensch/archaeologie/skythen/chronik_aid_28246.html
Mithilfe der Paleopathologie entsteht langsam ein Bild, das den Archäologen das Tor in die Vergangenheit öffnet. Auf diese Weise schaffen sie es, die versunkene Kultur der Skythen auferstehen zu lassen – wenigstens in Teilen.
Denn trotz zahlreicher Legenden ist die Geschichte der Steppenreiter bis heute voller Lücken und Rätsel. Es existieren keine schriftlichen Aufzeichnungen des Nomadenvolkes, Forscher greifen auf Berichte griechischer Chronisten zurück, die Sitten und Gebräuche der Reiter aus dem Osten aufzeichneten und manch falsches Bild vermittelten.Eine Fährte führt nach SüdsibirienHermann Parzinger, der die skythische Eismumie entdeckt und ausgegraben hat, befasst sich seit Jahren mit den rätselhaften Reiternomaden. Der Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts in Berlin will Licht in die Vergangenheit bringen. Auf der Suche nach dem Ursprungsgebiet der Nomaden begibt er sich immer wieder auf ihre Spur. Sie führte ihn nach Südsibirien: „Dort haben wir aus dem neunten Jahrhundert vor Christus die ersten Anhaltspunkte für die Existenz der skythischen Nomaden.“Parzinger geht davon aus, dass dort das Ursprungsgebiet der Steppenreiter liegt. Wobei der Begriff Skythen, den die Griechen einführten, nicht korrekt ist. „Die Bezeichnung Skythen ist ähnlich der der Germanen nur der Sammelbegriff für eine Vielzahl von Stämmen mit europider Abstammung, die in den Steppen Eurasiens als Nomaden lebten.“ Mit ihnen begann eine neue Epoche, nämlich die skythische.Kettenreaktion löst Wanderung ausEnde des 9. Jahrhunderts v. Chr. muss etwas passiert sein, worüber die Historiker heute noch rätseln. Einzelne Stammesverbände verließen ihre Heimat und zogen etappenweise von Sibirien und Nordchina nach Westen. Vermutlich wurden sie von Völkern aus China verdrängt, die sich nach Norden hin ausbreiteten.

Quelle: http://www.focus.de/wissen/mensch/archaeologie/skythen/chronik_aid_28246.html

 

Skythen, Sarmaten, Hunnen und Krimgoten kommen nach Bevern


Die gelbe Linie zeigt den Zug der Hunnen aus den Steppen Zentralasiens bis nach Europa. Die Zahlen geben die Jahre an, wann die Hunnen das entsprechende Gebiet erreichten. Oberhalb des Schwarzen Meeres, zwischen den Flüssen Donau, Dnepr und Wolga sind die Hauptsiedlungsgebiete der Skythen (etwa 1.000 vor Christus bis 300 vor Christus) und der Sarmaten (etwa 300 vor bis 300 nach Christus) zu finden.

Bevern (30.01.10).Man könnte Bevern für das Zentrum einer neuen Völkerwanderung halten. 1988 verschlug es die Balten in den kleinen Ort, 1995 folgten die Ostgoten, 2003 zogen die Vandalen ins Schloss ein und jetzt sind gleich vier Völker auf dem Weg nach Bevern. Wenn am 27. März die neue, große Ausstellung „Das silberne Pferd“ im Weserrrenaissance-Schloss Bevern eröffnet wird, stehen thematisch die historischen Völker der Skythen, Sarmaten, Hunnen und Krimgoten im Mittelpunkt des Interesses. Wer waren diese Volksgruppen, von denen man bisher höchstens im Schulunterricht gehört hatte? Der TAH stellt diese historischen Volksgruppen vor.
Die Nomadenvölker der Skythen
Die Skythen gehören zu den frühesten Nomadenvölkern, die auf Pferden durch die Länder zogen und etwa ab 1.000 vor Christus im Steppenland nördlich des Schwarzen Meeres bis hin zum Dnepr lebten. Von den Skythen selbst gibt es nur direkte Nachrichten durch archäologische Ausgrabungen, von denen einige in der Ausstellung in Bevern präsentiert werden. Die meisten archäologischen Funde stammen aus Grabhügeln, den sogenannten Kurganen. Die meisten Funde stammen aus der Zeit zwischen dem 7. und 3. Jahrhundert vor Christus.
Der griechische Schriftsteller Herodot (490 bis 424 vor Christus), der allgemein als „Vater der Geschichtsschreibung gilt, berichtet als erster von diesem Volk, das sowohl über den Kaukasus und Kleinasien als auch durch das heutige Rumänien hindurch Kontakt zu den Griechen hatte. Nach heutigen Erkenntnissen fielen die Skythen im 8. Jahrhundert in die Gebiete nördlich und östlich des Schwarzen Meeres ein und verdrängten die Kimmerer. Im 7. Jahrhundert vor Christus unternahmen sie Raubzüge in Vorderasien bis nach Palästina und Ägypten hin. Um 340 vor Christus dringen sie bis an die Donau vor und geraten in Konflikt mit den Makedonen Alexander des Großen. Durch Verhandlungen verhindert Alexander einen direkten Konflikt mit den Skythen. Kurz danach endet aber die starke Zeit dieses Reitervolkes. Die Krieger auf ihren schnellen Rössern werden zunehmend durch die Sarmaten verdrängt. Reste der skythischen Herrschaft können sich noch einige hundert Jahre auf der Krim halten, werden aber um 300 nach Christus von den Goten vernichtet.
Die Reitervölker der Sarmaten
Als Sarmaten wird ein Zusammenschluss von Reitervölkern aus dem heutigen Iran benannt, die erstmals im 5. Jahrhundert vor Christus erwähnt werden. Sie siedelten – anscheinend als Verwandte der Skythen – in deren ursprünglichem Siedlungsgebiet in Südrussland und der Ukraine und verdrängten dann die Skythen. Knapp 600 Jahre lang gehörte diese Volksgruppe zu den bestimmenden Faktoren der Region rund um das Schwarze Meer, des Nahen Ostens und Kleinasiens. Erst durch den Einfall der Hunnen im Jahr 370 nach Christus und die dadurch folgende Völkerwanderung endete die Konföderation und Herrschaft der Sarmaten.
Wie bei den Skythen ist wieder Herodot der erste Schriftsteller, der von den Sarmaten berichtet. Der Geschichtsschreiber erzählt, dass die Skythen, die 513 vor Christus von den Persern angegriffen wurden, Hilfe von den Sarmaten bekamen. Später bereiten die Sarmaten besonders den Römern große Sorgen. Sie überfielen immer wieder das Römische Reich, wobei sie sowohl über die Donauregion als auch durch den Kaukasus und Kleinasien zu den Städten und Lagern des Imperium Romanum vorrückten. Getreu dem Wahlspruch „Kannst du sie nicht besiegen, mach sie zu Verbündeten“ wurden ab dem 2. Jahrhundert nach Christus Sarmaten als Hilfstruppen angeworben und sogar ab dem 3. Jahrhundert nach Christus im römischen Reichsgebiet angesiedelt. Allein in Gallien und Italien sind 18 sarmatische Siedlungen bekannt. Auch in Krefeld wurden Überreste sarmatischer Truppen im Dienste der Römer gefunden. Die Sarmaten, die als gepanzerte Lanzenreiter gefürchtet waren, dienten als „Kataphrakten“ in der römischen Legion. Mit vier Meter langen Lanzen stürmten sie in den Kampf. Auch die Reflexbögen, mit denen die Krieger ausgestattet waren, wiesen große Reichweite und Durchschlagskraft aus.
Die sarmatischen Stämme stellten aber kein einheitliches Volk dar, sondern waren ein Zusammenschluss aus verschiedenen Gruppen und Volksscharen, die durch eine gemeinsame Kultur verbunden waren. Zu den sarmatischen Stämmen gehörten die Aorsen, Jazygen, Alanen, Roxolanen, Siraken, Massagten und Maioken. Die Hunnen beendeten die Vorherrschaft der Sarmaten und zerschlugen das weitläufige Stammesbündnis. Die letzten Sarmaten, die sich ebenfalls wie die überlebenden Skythen auf die Krim zurückgezogen hatten, wurden dann von den Goten ausgelöscht.
Die Hunnen stürmen nach Europa
Die Hunnen sind Reitervölker aus Zentralasien, die als Nomaden lebten und schließlich im 4. Jahrhundert nach Christus für Schrecken und Angst in ganz Europa sorgten. Bis dahin lebten sie in den Steppenlandschaften zwischen Wolga und Don, begannen aber ohne einheitliche Führung immer wieder nach Westen vorzustoßen. 375 nach Christus wird offiziell als Jahr des Hunneneinfalls und Beginn der Völkerwanderung festgelegt. Knapp hundert Jahre lang überfielen die Hunnen mit ihren kleinen, schnellen Pferden die Völker in Europa. Der Hunnensturm endete erst 453 nach Christus mit dem Tod ihres Führers Attila. Danach zerstreuten sich die einzelnen Stämme, wobei einige Gruppen in Europa blieben und als Hilfstruppen im Dienst des byzantinischen Kaisers in Konstantinopel dienten.
Die Hunnen verdankten wie die Skythen und Sarmaten ihre Erfolge hauptsächlich ihrer Reitkunst und konnten sogar weitere Verbesserungen einführen. Sie waren die ersten Reiter, die auf stabilen Sätteln mit Steigbügeln ritten. Dadurch konnten sie beide Hände zum Bogenschießen nutzen und mit den Schenkeln die Pferde dirigieren. Den Römern war diese Technik völlig unbekannt. Sie wurden durch die schnellen Angriffe der Hunnen immer wieder überrannt und vernichtend geschlagen. Die Sättel finden sich oft bei hunnischen Kriegern als Grabbeigaben. Genau wie die Skythen und Sarmaten nutzten die Hunnen bei ihren Feldzügen eine bestimmte Technik, die als „Parthisches Manöver“ bekannt wurde. Ein reitender Bogenschütze schießt im vollen Galopp nach hinten. Diese Technik wurde deshalb „Parthisches Manöver“ genannt, weil erstmals Plutarch bei seinem Bericht über die Niederlage des römischen Feldherrn Marcus Licinius Crassus detailliert über diese Schusstechnik berichtete. Diese Schlacht verlor Crassus gegen die Parther, einem Nachbarstammt der Sarmaten.
Das Ende der letzten Goten
Der letzte der vier Stämme, die im Mittelpunkt der Ausstellung „Das silberne Pferd“ in Bevern stehen, ist die Gruppe der Krimgoten. Sie sind aus demjenigen Teil der Goten hervorgegangen, die sich 257 nach Christus auf der Krim niederließen und dort zu Verbündeten Roms wurden. Während der Großteil des gotischen Volkes später weiterzog, blieb diese Gruppe auf der Krim und errichtete dort eine eigene Herrschaft. Mehrere Versuche der Goten unter dem König Theoderich, ihre krimgotischen Brüder nach Italien zu locken, lehnten diese ab. Nach dem Untergang der Goten in Italien in der Mitte des 6. Jahrhunderts setzten sich die Krimgoten auf der Halbinsel fest, vernichteten die letzten Überreste der Sarmaten und Skythen und gründeten dort mehrere Fürstentümer. Sie blieben dem christlichen Glauben verbunden und behielten selbst, als Russland immer stärker wurde, ihre Unabhängigkeit und ihre krimgotische, germanische Sprache. Die Krimgoten wurden erst 1475, also genau 1.100 Jahre nach der Völkerwanderung, von den Türken geschlagen. Die letzten Sprecher der krimgotischen Sprache verschwanden im 18. Jahrhundert.
Allen vier Völkern und Stämmen ist eins gemeinsam: die Unterwerfung anderer Völker vom Pferderücken aus. Und dazu die Ausgrabung und Wiederentdeckung durch deutsche und polnische Archäologen im 19. und 20. Jahrhundert. Das wird in der Ausstellung „Das silberne Pferd“ in Bevern demnächst gezeigt. Die Ausstellung dauert vom 27. März bis 24. Oktober und kann täglich von 10 bis 17 Uhr, donnerstags bis 20 Uhr, im Weserrenaissance-Schloss Bevern besichtigt werden. Weitere Informationen über diese Ausstellung über ein Kapitel europäischer Vor- und Frühgeschichte gibt es im Internet unter der Adresse www.dassilbernepferd.info. (fhm)

Quelle: http://www.tah.de/skythensarmatenhunnenundkr.html

Antike Schriften benutzen die Bezeichnungen "Sauromaten" und "Sarmaten" in unterschiedicher Weise: zum Teil ist das gleiche Volk gemeint (griechischer / lateinischer Name), zum Teil werden damit zwei Volksgruppen unterschieden, wobei die eine der anderen nachfolgen soll. Als glaubhaft gilt heute, dass Sauromaten Vorfahren der Sarmaten waren, vielleicht ihr eigener früherer Name. Die Sarmaten (auch Sauromaten, unter Tacitus und Plinius wurden diese als Serboi bezeichnet) waren ein nordiranisches Volk, mit den Skythen verwandt, das zwischen 600 v. Chr. und 450 n. Chr. im südrussischen und ukrainischen Steppengebiet lebte, welches erstmals von den Griechen und später vor allem von den Römern als Sarmatien bezeichnet wurde.

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Goldkamm von Solokha

http://www.youtube.com/watch?v=qKF_-AVJ67E&feature=player_embedded

Antike Schriften benutzen die Bezeichnungen "Sauromaten" und "Sarmaten" in unterschiedicher Weise: zum Teil ist das gleiche Volk gemeint (griechischer / lateinischer Name), zum Teil werden damit zwei Volksgruppen unterschieden, wobei die eine der anderen nachfolgen soll. Als glaubhaft gilt heute, dass Sauromaten Vorfahren der Sarmaten waren, vielleicht ihr eigener früherer Name. Die Sarmaten (auch Sauromaten, unter Tacitus und Plinius wurden diese als Serboi bezeichnet) waren ein nordiranisches Volk, mit den Skythen verwandt, das zwischen 600 v. Chr. und 450 n. Chr. im südrussischen und ukrainischen Steppengebiet lebte, welches erstmals von den Griechen und später vor allem von den Römern als Sarmatien bezeichnet wurde. Die Sarmaten waren auch eine Stammeskonföderation von iranischen Reitervölkern, die zuerst nach Osten (Zentralasien) wanderten und erstmals in antiken Schriftquellen für das Jahr 513 v. Chr. erwähnt wurden. Gemeinsam kämpften sie damals mit den Skythen gegen den Perserkönig Darius I. Auch der as­syrische König Assurbanipal etwa versicherte sich im Kampf gegen die Meder und Kimmerier skythischer Hilfe. Und Skythen drangen plündernd bis an die Grenze Ägyptens vor. Hierauf spielt wohl der Prophet Jeremias im Alten Testa­ment an: Ein „Volk der Mitternacht“ habe Palästina mit berittenen Bogenschüt­zen und Lanzenreitern heimgesucht. Seit dem frühen 6. Jahrhundert gelang es den Medern dann, die Skythen über den Kaukasus zurückzudrängen.

Ursprungs betrachtet, so muß ihr Übergang nach Europa schon ziemlich früh erfolgt sein, da schon in den drei ersten Jahrhunderten n. Chr. ein europ. Sarmatien erwähnt werden, welche sich von der Weichsel an über Polen bis zum Dniepr und in das Innere Asiens hinein erstreckten. Die Völker dieses Striches werden als eine sehr kriegerische Nation geschildert, die besonders als Reiter sich auszeichneten und gefürchtet waren und deren Frauen selbst an den Schlachten thätigen Antheil nahmen. Wenn sie auch nicht grade wie die Scythen nomadisch herumzogen, so hatten sie doch auch keine festen Wohnsitze außer ihren Hauptstädten Budorgis, Kalisia, und Karrodunum. In der Geschichte treten sie bestimmt als Bundesgenossen des Mithridates VI., Königs von Pontus, auf, und führen mit den Römern lange und heftige Kriege, die aber meist unglücklich für sie ausfallen. Daher findet man sie auch später als im röm. Heere dienend, wodurch sie auch wol mit dem Christenthume bekannt wurden; denn zwei Kirchenväter erwähnen einer sarmatischen Übersetzung der h. Schrift. Ein Theil der Sarmaten zog im I. 407 n. Chr. mit den Barbaren nach Gallien; die in ihren Sitzen zurückgebliebenen unterjochte Attila (s.d.), nach dessen Tode sie sich dem röm. Kaiser Marcian unterwarfen, der sie an die Donau verwies, wo sie sich mit den Gothen vermischten. Heute wird der Name Sarmaten oft als gleichbedeutend mit dem der Polen gebraucht, weil jene als die Stammväter von diesen angesehen werden.



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Skythen und Sarmaten
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Schnell wie der Steppenwind

Die eurasische Steppe war über Jahrhunderte das Kernland rivalisierender Reitervölker, darunter – lange vor den Hunnen und Mongolen – Skythen und Sarmaten: rätselhafte und geheimnisvolle Steppenbewohner, deren Faszination bis heute ungebrochen ist. Sie haben keine schriftlichen Aufzeichnungen hinterlassen, dafür aber Artefakte ihrer unglaublich hoch entwickelten Kultur.

Seit nahezu 300 Jahren entdecken Archäologen in den Weiten der Steppen mächtige Grabhügel, Kurgane, in denen Könige, Fürsten und hochrangige Persönlichkeiten zusammen mit ihren Schätzen bestattet wurden. Der Kunsthalle Leoben ist es nun in Zusammenarbeit mit dem Kunsthistorischen Museum Wien gelungen, die bedeutendsten Ausgrabungsfunde der letzten Jahrzehnte erstmals nach Österreich zu bringen.

In den Weiten der Steppe
Der goldhütende Greif

Die Skythen wie auch die Sarmaten waren überwiegend Reiternomaden, die zwischen dem 7. vorchristlichen und dem 4. nachchristlichen Jahrhundert die Steppen von Sibirien bis zum Schwarzen Meer beherrschten. Auch damals schon – lange vor der großen Zeit der Seidenstraße – bildete dieses Gebiet den Korridor für den Transfer von Gütern und Ideen zwischen Europa und Asien.

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Antiken Berichten zufolge lebten diese Völker am Rande der damals bekannten Welt, im Land der „goldhütenden Greifen“, wie es der griechische Geschichtsschreiber Herodot im 5. Jahrhundert v. Chr. beeindruckt bezeichnete, der das Bild der Steppenreiter für Jahrhunderte prägte: in pelzverbrämter Kleidung, mit fantasievoller Kopfbedeckung, auf prachtvoll aufgezäumten Pferden. Zudem galten sie als unbesiegbar, konnten blitzschnell im Galopp zuschlagen, ihre Kampftaktik mit Pfeil und Bogen entwickelten sie zu absoluter Perfektion.  Antike Quellen berichten auch über ihre barbarischen Sitten und Rituale, dass sie in straff organisierten Gesellschaften lebten und ihre Eliten den Luxus liebten.

Die Skythen und später die Sarmaten sollte das gleiche Schicksal ereilen: Sie wurden von anderen Völkern verdrängt, ihre Kulturen überlagert. So verschwanden die Skythen im 3. Jahrhundert v. Chr. mit dem Aufkommen der Sarmaten, die wiederum ihre dominierende Stellung verloren, als die Hunnen im 4. Jahrhundert nach Westen vorstießen.

Das Erbe der Steppe

Die eindrucksvollste Hinterlassenschaft dieser Völker sind ihre Kunstwerke – zumeist aus purem Gold und mit kostbaren Edelsteinen und aufwendigen Ornamenten verziert. Die Beispiele skythischer und sarmatischer Kunst sind atemberaubend in ihrer Ausführung und Liebe zum Detail: formvollendete Schmuckstücke, filigrane Gewandapplikationen, edle Waffen, kunstvoll verzierter Pferdeschmuck, wertvolle Gefäße und Ziergegenstände.

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Markenzeichen ihrer Kultur sind aus Gold gearbeitete Tierplastiken und Tierreliefs: Neben Hirsch und Eber, Panther, Löwe, Leopard, Fisch und Schlange nimmt vor allem das Pferd im skythischen Tierstil eine überragende Stellung ein, ähnlich wie der mythische Greif, der häufig im Mittelpunkt von Tierkampfszenen zu finden ist.

Die mehr als 200 überaus kostbaren Objekte der Ausstellung sind Leihgaben der Staatlichen Eremitage Sankt Petersburg und der Historischen Museen in Kiew und Asow. Sie gewähren einen faszinierenden Blick in die Traditionen, den Reichtum und die Kunstfertigkeit dieser außerordentlichen Kulturen.

Quelle: http://www.museumscenter-leoben.at/kunsthalle/das-gold-der-steppe.html

 

Schätze der Skythen und Sarmaten

Umfangreiche Ausstellung im Reiss-Engelhorn-Museum Mannheim

 

 

Noch bis zum 25. Mai präsentiert das Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museum die Goldschätze der sagenumwobenen Reitervölker der eurasischen Steppe und bietet Einblicke in die Lebensumstände dieser beeindruckenden Kultur.

Ihre Pferde und Goldschätze machten die Skythen und Sarmaten berühmt. Passend dazu widmet das Reiss-Engelhorn-Museum (REM) diesen Völkern die Ausstellung "Gold der Steppe – Fürstenschätze jenseits des Alexanderreichs".

Die Skythen sind ein Steppenvolk, das ab 650 vor Christus am Schwarzen Meer und seinem Nebenmeer, dem Asowischen Meer siedelte. Ab etwa 300 vor Christus wurden sie von den Sarmaten verdrängt. Doch die Skythen waren Reiternomaden, die durch weite Gebiete zogen und Spuren von China bis in die Karpaten hinterließen. Auf der Krim finden sich Siedlungsnachweise sogar bis ins dritte Jahrhundert nach Christus.

Bereits in der Antike erzählte man sich viele märchenhafte Geschichten um die Skythen-Fürsten, die nach ihrem Tod ihre Frauen, Hausangestellten und Pferde töten ließen, um sie mit ins Grab zu nehmen. Ausgrabungen bestätigen diese Praxis. Erschwert wird die Erforschung der skythischen und sarmatischen Kultur dadurch, dass sie keine schriftlichen Überlieferungen hinterlassen haben.

Wichtige Quellen bilden daher die vielen luxuriösen Grabbeigaben, die aus den Kurgane, den Hügelgräbern der Fürsten stammen. Dabei beeindrucken besonders die kunstfertigen Goldschmiedearbeiten. Für die Sonderausstellung lieh das REM mehr als 200 Leihgaben aus der Staatlichen Eremitage St. Petersburg und den Historischen Museen in Kiew und Asow aus. Einige Objekte sind aus reinem Gold gefertigt und mit kostbaren Edelsteinen verziert.

Dazu gehören neben Schmuck auch Gefäße, Waffen und Pferdegeschirr. Berühmt sind die Skythen besonders für ihre Tierplastiken und Tierreliefs. Neben dem Glanz des Goldes verrät die REM-Ausstellung viel über Religion, handwerkliche Geschicklichkeit und die Lebensumstände dieser beeindruckenden Kultur.

Quelle: http://www.ruprecht.de/nachrichten/archive/2010/february/05/article/schaetze-der-skythen-und-sarmaten/

 

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Skythische Ausrüstung

 

Bewaffnung und Ausrüstung Sarmatische
Gefürchtet waren die Sarmatischen gepanzerten Lanzenreiter, die beidhändig bis zu 4 Meter lange Stoßlanzen benutzten und einen Prototypen des mittelalterlichen Ritters darstellen. Auch berühmt waren die berittenen Bogenschützen der Sarmaten, die mit Reflexbögen von großer Reichweite und Durchschlagskraft sogar rückwärts gewandt schießen konnten (siehe Parthisches Manöver). Eine wirkungsvolle Taktik der sarmatischen Stämme war es, ihre Gegner durch Scheinrückzüge in Hinterhalte zu locken. Groß war der Einfluss der Sarmaten auf das späte römische Heer, das bis dahin über keine schwere Kavallerie verfügte. So gehen nicht nur die schwergepanzerten römischen Kataphrakte auf sarmatische Vorbilder zurück, sondern auch die spätrömische Contus-Lanze sowie Helm-Arten wie der Spangenhelm. Die Dracostandarte, ein Feldzeichen der römischen Kavallerie in Form einer Schlange mit Drachen- oder Wolfskopf, findet sich bereits auf Abbildungen von sarmatischen Reitern. Die Sarmaten führten ein Nomadenleben in den Steppen und waren ausgezeichnete berittene Kämpfer und Bogenschützen. Ihre Ausrüstung bestand aus Helm, Schuppenpanzer aus Bronze, Eisen, Horn oder Leder sowie einem lederüberzogenem Schild. Ihre Waffen waren Schwert, eine lange Lanze oder der wirkungsvolle Reflexbogen. Auch die Frauen zogen mit in den Krieg und führten die Waffen wie die Männer, Herodot vermerkte schon in seinen Historien, die Sarmaten seien aus der Verbindung mit den Amazonen entstanden.

Все победит... Время! (очерк о вооружении алан)

Die alano-Sarmatsky Reiter, der Malerei in den Katakomben Kertsch
Алано-сарматские всадники, росписи в катакомбах Керчи

Ab dem 2. Jahrhundert n. Chr. begannen größere Auseinandersetzungen zwischen sarmatischen Stämmen und dem Römischen Reich, die bereits zur Verschiebung der Siedlungsgebiete einzelner sarmatischer Stämme führten. Ab dem 3. Jahrhundert kamen Auseinandersetzungen mit den Goten dazu. Später werden die Sarmaten noch zusammen mit den Gepiden erwähnt, doch dann rückten ab 370 die Hunnen aus dem Osten vor und lösten die große Völkerwanderung nach Westen aus.

Sarmaten – Sauromaten – Sarmats – Sauromats
- 6. Jahrhundert v. Chr. bis 4. Jahrhundert n. Chr.

Die Sarmaten waren auch eine Stammeskonföderation von iranischen Reitervölkern, die zuerst nach Osten (Zentralasien) wanderten und erstmals in antiken Schriftquellen für das Jahr 513 v. Chr. erwähnt wurden. Gemeinsam kämpften sie damals mit den Skythen gegen den Perserkönig Darius I.

Die Sauromaten-Kultur wandelte sich im Verlauf des 4. Jahrhunderts v. Chr. Wahrscheinlich wurde das Weideland für die Steppen-Nomaden knapp, als neue Gruppen aus dem Ural-Gebirge und aus der Taiga zu den Sarmaten stiessen, unter ihnen auch die Massageten, die wiederum mit den Saken (Skythen) verbündet waren. Durch gesellschaftliche Veränderungen sowie durch Abwanderung formierten sich nun die Sarmaten neu. Am Fluss Ilek im Südural wurden in den Kurgan-Hügeln reich ausgestattete Gräber gefunden, offensichtlich für Angehörige einer Elite. Es wird vermutet, dass in dieser Region ein Zentrum der Sarmaten lag. Die früheren Stämme, Sauromaten und Sarmaten genannt, siedelten zwischen dem 6. Jahrhundert v. Chr. und dem 4. Jahrhundert n. Chr. im südrussischen und ukrainischen Steppengebiet. Hier verdrängten bzw. ersetzten sie ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. die Skythen, was zahlreiche Grabfunde beweisen. Die Sprache der Sarmaten gehört zur nordostiranischen bzw. mitteliranischen Gruppe der indoeuropäischen Sprachfamilie, die heute noch bei den Osseten im Kaukasus weiter lebt.

Im 1. Jahrhundert v. Chr. umfasste das Reich den Raum vom Barent Meer, Baltischen Meer, entlang der Weichsel (Polen), das Karpaten Gebirge, die Mündung der Donau, die Nordküste des Schwarzen Meeres, die Wolga hinauf und den Nordkaukasus bis zum Kaspischen Meer. Ab 370 n. Chr. zerfiel dieses lockere Bündnis der sarmatischen Stämme beim Vordringen der Hunnen und löste eine grössere Völkerwanderung nach Westen aus.

Die Sarmaten vermischten sich auch mit den Skythen und Amazonen. Dies könnte mit einer hohen Stellung sowie kämpferischen Ausstattung von Frauen in der frühen sarmatischen Gesellschaft zusammenhängen, wie weibliche Kurgan-Gräber mit Waffenbeigaben und wertvoller Ausstattung belegen. So berichtet der makedonische Schriftsteller Polyainos um 165 n. Chr., wie die sarmatische Königin Amage im 3. Jahrhundert v. Chr. eigenhändig den Herrscher der Krim-Skythen besiegte.

Die Sarmaten überfielen oft das angrenzende Römische Reich und wurden als Hilfstruppen angeworben und kämpften in verschiedenen römischen Legionen, nachdem der Stamm der Jazygen 175 n. Chr. im 1. Markomannenkrieg (*) an der nördlichen Mündung des Donau-Flusses am Schwarzen Meer eine Niederlage erlitte hatte. Im Rahmen des folgenden Waffenstillstandes verlangte Kaiser Marc Aurel vom jazygischen König Zanticus Reitertruppen als Geiseln, wovon einige sofort in die römische Provinz Britannia verlegt wurden.

  (*) Auseinandersetzungen zwischen dem Römischen Reich und den germanischen und sarmatischen Stämmen, hauptsächlich im Bereich der mittleren Donau (Mähren), Slowakei, Ungarn und Rumänen.

Ab dem 3. Jahrhundert n. Chr. wurden Sarmaten im ganzen römischen Reich angesiedelt, sie kämpften in römischen Armeen und erwarben oft die römische Staatsbürgerschaft. Es entstanden sarmatische Siedlungen in Gallien (ehemaliges Siedlungsgebiet der Kelten) und in Italien. Auch in Thüringen finden sich Ansiedlungen. Sarmatische Truppen wurden auch am Niederrhein (heutigen Krefeld) stationiert. Gefürchtet waren ihre gepanzerten Lanzenreiter, die beidhändig bis zu 4 Meter lange Stosslanzen benutzten; ebenso auch die berittenen Bogenschützen, die mit Reflexbögen von grosser Reichweite und Durchschlagskraft sogar rückwärts gewandt schiessen konnten. Eine wirkungsvolle Taktik war, ihre Gegner durch Scheinrückzüge in einen Hinterhalt zu locken. Gross war auch ihr Einfluss auf das späte römische Heer. Gotische und slawische Stämme wurden nachweislich von Sarmaten geprägt.

Stämme der Sarmaten

Die Sarmaten im Ganzen waren kein einheitliches Volk, sondern setzten sich aus zahlreichen Volksgruppen und Teilstämmen zusammen, verbunden durch einen gemeinsamen Kulturhorizont.

Die Aorsen waren der grösste Stamm. Nach ihrer Abspaltung von der Stammeskonföderation siedelten sie nördlich des Bosporanischen Reiches am Asowschen Meer und eroberten fast die gesamte Ukraine, Weissrussland und das Gebiet des Fürstentums Nowogorod. Im 3. Jahrhundert n. Chr. wurden sie endgültig von den Goten geschlagen.

Die Jazygen waren ursprünglich westlich des Dons an der Schwarzmeerküste beheimatet. Ihre Ansiedlung zwischen Donau und Theiss im 1. Jahrhundert wurde zusätzlich von Rom gefördert, um einen Keil zwischen germanisches und dakisches Territorium zu treiben. Der ungarische König Béla IV. förderte noch im 13. Jahrhundert die Ansiedlung von Jazygen in der dünn besiedelten Steppe östlich von Budapest, um die Hauptstadt besser vor Angriffen der Mongolen zu schützen.

Die Daker waren ein thrakisches Volk, das seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. das westliche Schwarzmeergebiet besiedelte. Um 50 v. Chr. unter dem König Burebista entstand ein erstes grosses Dakerreich mit Schwerpunkt im heutigen Siebenbürgen. Im Westen reichte es bis nach Mähren, wo sie einige Stämme der Kelten unterwarfen: Im Osten bis zur Küste ans Schwarze Meer und zum Bug, im Süden bis zum Balkan-Gebirge. Die Daker sind eng mit den benachbarten Geten (Vorfahren der Rumänen) verwandt und hatten vermutlich dieselbe Sprache.

Die Alanen siedelten ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. im nördlichen Kasachstan und im Nordosten des Kaspischen Meeres, zogen dann ab Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. in die südrussischen Steppen zwischen Wolga und Don. Sie existierten als eigener Stammesverband länger als die Sarmaten und nahmen in späterer Zeit auch andere Kulturelemente auf. Im 9. Jahrhundert entstand im Kuban-Gebiet und im Nordkaukasus der Staat Alanien, der nach einigen Jahrzehnten von byzantinischen Missionaren christianisiert wurde. Mit dem Einfall der Mongolen im 13. Jahrhundert wurde dieses alanische Königreich zerschlagen, und einige tausend Alanen wurden nach Ungarn vertrieben. – mehr: siehe unter Alanen.

Die Roxolanen waren ursprünglich westlich des Dons in den Steppen der heutigen Ukraine beheimatet. Ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. siedelten sie nördlich der Donau und überfielen wiederholt die römische Provinz Moesia.

Die Siraken waren zahlenmäßig einer der kleineren Stämme und ursprünglich in Kasachstan ansässig. Im 5. Jahrhundert v. Chr. wanderten sie in die Gebiete nördlich des Schwarzen Meeres ein und siedelten sich im späten 4. Jahrhundert v. Chr. zwischen Don und Kaukasus an, wo sie schliesslich die Herrschaft über das Kuban-Gebiet erlangten. Die Siraken hatten lebhafte Beziehungen mit dem Bosporanischen Reich, und viele von ihnen gaben ihren halbnomadischen Lebensstil auf, wurden sesshaft und übernahmen die griechische Kultur und Sprache.

Die Majoen waren im Gegensatz zu den nomadisierenden Sarmaten-Stämmen sesshafte Ackerbauern, unter anderem auf der russischen Halbinsel Taman und im Gebiet des Kaukasus, ebenfalls stark von der griechischen Kultur beeinflusst.

Neben den aufgeführten Volksgruppen gab es noch die Massageten und Saken. Osseten im Nordkaukasus sind sprachlich, ethnisch und kulturell die direkten Nachfahren des sarmatischen Stammes der Alanen. – mehr: siehe unter Osseten.

Artus Legende – Der US-amerikanische Forscher Scott Littleton hat in verschiedenen Veröffentlichungen aufgezeigt, dass es historische Zusammenhänge zwischen den Artus- Erzählungen und der Anwesenheit von sarmatischen Reitern in Britannien gibt. Er nimmt an, dass die Geschichten um die Ritter der Tafelrunde auch auf die schwer gepanzerten sarmatischen Lanzenreiter zurückgehen. Weiters weist er auf zahlreiche Parallelen zwischen Elementen der Artus-Legende und den älteren sarmatischen Narten-Mythen hin. Ende des 2. Jahrhunderts waren Reiter des sarmatischen Teilstamms der Alanen als römische Hilfstruppen in Gallien (Kelten) anwesend, wo sich später die Legenden um den Tafelrunden-Ritter Lancelot entwickelten.
Quelle: http://www.face-music.ch/nomads/sarmaten_de.html

 

Die Sarmaten überfielen oft das angrenzende Römische Reich und wurden als Hilfstruppen angeworben und kämpften in verschiedenen römischen Legionen, nachdem der Stamm der Jazygen 175 n. Chr. im 1. Markomannenkrieg an der nördlichen Mündung des Donau-Flusses am Schwarzen Meer eine Niederlage erlitte hatte. Im Rahmen des folgenden Waffenstillstandes verlangte Kaiser Marc Aurel vom jazygischen König Zanticus Reitertruppen als Geiseln, wovon einige sofort in die römische Provinz Britannia verlegt wurden.



Grabstein eines in Britannien stationierten sarmatischen Reiters, Grosvenor Museums, Chester

 

Herodot vermerkte in seinen "Historien" (4.21-117), die Sauromaten seien aus der Vermischung einer Gruppe von Skythen mit den Amazonen entstanden. Dies könnte mit einer hohen Stellung sowie kämpferischen Ausstattung von Frauen in der frühen sarmatischen Gesellschaft zusammenhängen, wie weibliche Kurgan-Gräber mit Waffenbeigaben und wertvoller Ausstattung belegen. So berichtet der makedonische Schriftsteller Polyainos um 165 n. Chr., wie die sarmatische Königin Amage im 3. Jahrhundert v. Chr. eigenhändig den Herrscher der Krim-Skythen besiegte. Die "Encyclopaedia Britannica" von 2006 erklärt den Übergang von einem frühen Matriarchat zu patriarchalen Herrschaftsstrukturen in der sarmatischen Kultur mit der zunehmenden Bedeutung von männlichen Kavallerie-Einheiten und der Erfindung metallener Steigbügel und Reitsporen. Einige Wissenschaftler schreiben den Sarmaten sogar die Erfindung des Reitsattels zu. Allerdings fehlen für diese Annahmen bisher eindeutige Belege, nur die sarmatische Benutzung des Sattelbaums ist seit der Zeitenwende belegt.

Die Sarmaten vermischten sich auch mit den Skythen und Amazonen. Dies könnte mit einer hohen Stellung sowie kämpferischen Ausstattung von Frauen in der frühen sarmatischen Gesellschaft zusammenhängen, wie weibliche Kurgan-Gräber mit Waffenbeigaben und wertvoller Ausstattung belegen. So berichtet der makedonische Schriftsteller Polyainos um 165 n. Chr., wie die sarmatische Königin Amage im 3. Jahrhundert v. Chr. eigenhändig den Herrscher der Krim-Skythen besiegte.

http://www.badaew.narod.ru/sarmat/sarmat_files/sarm7.jpg

Bewaffnung und Ausrüstung Sarmatische
Gefürchtet waren die Sarmatischen gepanzerten Lanzenreiter, die beidhändig bis zu 4 Meter lange Stoßlanzen benutzten und einen Prototypen des mittelalterlichen Ritters darstellen. Auch berühmt waren die berittenen Bogenschützen der Sarmaten, die mit Reflexbögen von großer Reichweite und Durchschlagskraft sogar rückwärts gewandt schießen konnten (siehe Parthisches Manöver). Eine wirkungsvolle Taktik der sarmatischen Stämme war es, ihre Gegner durch Scheinrückzüge in Hinterhalte zu locken. Groß war der Einfluss der Sarmaten auf das späte römische Heer, das bis dahin über keine schwere Kavallerie verfügte. So gehen nicht nur die schwergepanzerten römischen Kataphrakte auf sarmatische Vorbilder zurück, sondern auch die spätrömische Contus-Lanze sowie Helm-Arten wie der Spangenhelm. Die Dracostandarte, ein Feldzeichen der römischen Kavallerie in Form einer Schlange mit Drachen- oder Wolfskopf, findet sich bereits auf Abbildungen von sarmatischen Reitern. Die Sarmaten führten ein Nomadenleben in den Steppen und waren ausgezeichnete berittene Kämpfer und Bogenschützen. Ihre Ausrüstung bestand aus Helm, Schuppenpanzer aus Bronze, Eisen, Horn oder Leder sowie einem lederüberzogenem Schild. Ihre Waffen waren Schwert, eine lange Lanze oder der wirkungsvolle Reflexbogen. Auch die Frauen zogen mit in den Krieg und führten die Waffen wie die Männer, Herodot vermerkte schon in seinen Historien, die Sarmaten seien aus der Verbindung mit den Amazonen entstanden.


§ 11. САРМАТСКОЕ ОБЩЕСТВО И ВОЕННАЯ ОРГАНИЗАЦИЯ

 Sarmaten und Artus-Legende
Artus Legende der US-amerikanische Forscher Scott Littleton hat in verschiedenen Veröffentlichungen aufgezeigt, dass es historische Zusammenhänge zwischen den Artus- Erzählungen und der Anwesenheit von sarmatischen Reitern in Britannien gibt. Er nimmt an, dass die Geschichten um die Ritter der Tafelrunde auch auf die schwer gepanzerten sarmatischen Lanzenreiter zurückgehen. Weiters weist er auf zahlreiche Parallelen zwischen Elementen der Artus-Legende und den älteren sarmatischen Narten-Mythen hin. Ende des 2. Jahrhunderts waren Reiter des sarmatischen Teilstamms der Alanen als römische Hilfstruppen in Gallien (Kelten) anwesend, wo sich später die Legenden um den Tafelrunden-Ritter Lancelot entwickelten.

Der römische Schriftsteller Cassius Dio (155-235) berichtet, wie der sarmatische Stamm der Jazygen 175 n. Chr. im 1. Markomannenkrieg an der nördlichen Mündung des Donau-Flusses am Schwarzen Meer eine Niederlage gegen die Römer erlitt. Im Rahmen des folgenden Waffenstillstands verlangte Kaiser Marc Aurel vom jazygischen König Zanticus 8.000 Reitertruppen als Geiseln, wovon 5.500 sofort in die römische Provinz Britannia verlegt wurden. In Bremetennacum (Ribchester, Lancashire) wurden diese Sarmaten als Hilfstruppen der römischen Legion VI Victrix zum Schutz des Hadrianswalls gegen die schottischen Pikten stationiert.

Die Geschichte dieser römischen Hilfstruppen und ihres Kommandanten diente als Hintergrund für den Roman Die Reiter der Sarmaten (Island of Ghosts, 1992) von Gillian Bradshaw. Linda A. Malcor war 2004 Beraterin bei der Produktion des Kinofilms King Arthur, in dem ein römischer Kommandant namens Artorius Castus die Hauptrolle spielt. Er führt im (konstruierten) Jahr 467 am bitannischen Hadrianswall die letzten 6 verbliebenen sarmatischen Ritter zunächst auf eine Mission in das feindliche Pikten-Gebiet und schließlich zusammen mit den Pikten unter ihrem Anführer Merlin in die große Schlacht gegen die eindringenden Sachsen.
Zum beispiel im Kinofilm King Arthur führt ein römischer Kommandant namens Artorius Castus im Jahr 467 am britannischen Hadrianswall die letzten 6 verbliebenen sarmatischen Ritter zunächst auf eine Mission in das feindliche Pikten-Gebiet und schließlich zusammen mit den Pikten unter ihrem Anführer Merlin in die große Schlacht gegen die eindringenden Sachsen.

Die US-amerikanische Artus-Forscherin Linda A. Malcor hat in mehreren Publikationen den Weg eines römischen Offiziers namens Lucius Artorius Castus verfolgt und sieht Zusammenhänge zwischen diesem Artorius und dem mythischen König Arthur. Wie Dio berichtet, nahm Artorius für einige Jahre die Position eines praefectus in der Legion VI Victrix ein, als diese zusammen mit ihren gepanzerten sarmatischen Rittern am Hadrianswall stationiert war. Artorius hatte vorher die Position eines primus pilus in der Legion V Macedonica, als diese im heutigen Bulgarien, Serbien und Albanien tätig war. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Artorius bereits im Jahr 175 am Kampf gegen die Jazygen auf der zugefrorenen Donau beteiligt war.

Der US-amerikanische Anthropologe und Mythologie-Forscher Scott Littleton hat in verschiedenen Veröffentlichungen aufgezeigt, dass es historische Zusammenhänge zwischen den Artus-Erzählungen und der Anwesenheit von sarmatischen Reitern in Britannien gibt. Er nimmt an, dass die Geschichten um die Ritter der Tafelrunde auch auf die schwergepanzerten sarmatischen Lanzenreiter zurückgeht. Littleton weist auf zahlreiche Paralellen zwischen Elementen der Artus-Legende und den älteren sarmatischen Narten-Mythen. Ende des 2. Jahrhunderts waren Reiter des sarmatischen Teilstamms der Alanen als römische Hilfstruppen in Gallien anwesend, wo sich später die Legenden um den Tafelrunden-Ritter Lancelot entwickelten.

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Sarmatian (?), 1st c. BCE-1st c. CE. Found Kuban region.

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Sensationsfunde aus den Fürstengräbern der Skythen und Sarmaten

Die Ausstellung in Leoben (in der Steiermark/Österreich) zeigt eindrucksvolle Gold- und Silberfunde, mit Edelsteinen besetzte Preziosen und Keramikobjekte, die aus den unterschiedlichsten Fundstätten skythischer und sarmatischer Grabhügel stammen. Das Gold der Steppe - Sensationsfunde aus den Fürstengräbern der Skythen und Sarmaten. Die Austellung ist echt einen Besuch wert. Es gibt dort zahlreiche faszinierende Exponate, zB der berühmte Halsreif, aber auch, und das war höchst interessant gemacht, ein mit lebensgroßen Figuren gemachtes Diorama, bei dem man die Ausrüstung der Skythenkrieger genau ansehen kann.

Seit bald 300 Jahren werden Grabhügel - sogenannte Kurgane der Skythen und anderer Reiternomadenstämme zwischen Sibirien und der Pannonischen Tiefebene in Ungarn entdeckt und erforscht. Reich verzierte Goldobjekte und tätowierte Mumien lenkten schon früh die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf diese frühgeschichtlichen Volksgruppen, die erstmals wie kaum andere Europa und Asien in einer gemeinsamen Geschichte zu verbinden scheinen und somit eine besondere Bedeutung für die eurasische Vergangenheit erlangen. Der Kunsthalle Leoben ist es nun in Zusammenarbeit mit dem Kunsthistorischen Museum Wien gelungen, die bedeutendsten Ausgrabungsfunde der letzten Jahrzehnte erstmals nach Österreich zu bringen. Die Ausstellung in Leoben widmet sich diesem faszinierenden Volk und zeigt eindrucksvolle Gold- und Silberfunde, mit Edelsteinen besetzte Preziosen und Keramikobjekte, die aus den unterschiedlichsten Fundstätten skythischer und sarmatischer Grabhügel stammen. Sie bieten einen einzigartigen Eindruck vom Reichtum, der Kunstfertigkeit und den Reichtum an Ornamenten dieses zum Teil in unseren Breiten noch unbekannten jedoch überaus eindrucksvollen Reitervolks. (Details zur Spielstätte: Kirchgasse 6, A-8700 Leoben in der Steiermark/Österreich)

Durch diese faszinierenden Schatzfunde, die sich durch besondere Eleganz und Kunstfertigkeit auszeichnen, bekommt die Ausstellung über die Sarmatenzeit eine besondere Qualität. Eine Besonderheit, denn kein Ausstellungsprojekt bisher hat Exponate aus der Zeit des Skythen gemeinsam mit sarmatischen Schätzen präsentiert..

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Сармат и скиф

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Eastern Europe, Caucasus, 1st to 3rd centuries A.D.
The iron, double-edged blade is completely covered with the oxidized remnants of the wooden scabbard. Bronze cross hilt with short quadrangular quillons and a ring pommel. The iron tang extends up into the pommel. Grip pieces and scabbard are decorated with gold mountings and set with hemispherical semi-precious stones. Remnants of the bronze carrying chain have been preserved. Length 27 cm. Weight 223 g. Substantially well preserved. The decorations restored. Blade and tang broken.
The chronological and chorological position of this dagger is ensured by numerous comparable discoveries. Simple, undecorated ring pommel daggers are frequently found as simple implements in Eurasian graves, whereas the pieces which were richly decorated as symbols of status and power were made on a very individual basis.
Cf. A.M. Chazanov, Otscherki voennogo dela sarmaoiv. (Moscow, 1971), pp. 4 - 14, 81 - 90).

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Sarmaten die Mädchen


Изображение

Скифы и Кавказ в VIII-VII вв. до н.э.

сарматы. деталь лошадиной упряжи. золото. 1 л.с.

Sarmaten das Detail des Pferdegespanns

Sarmatische Panzerreiter fliehen vor der römischen Kavallerie

http://homepages.uni-tuebingen.de/peter.rempis/aalen/sqhm/alf/ogz/AF44.jpg

http://www.mnir.ro/images/colectii/075-063b.jpg

File:028 Conrad Cichorius, Die Reliefs der Traianssäule, Tafel XXVIII.jpg

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Some Remarks on the Scythian and Sarmatian Religion
Источник:
http://www.anthroglobe.info/docs/Sergei/scythian-sarmatian-religion.htm

Сарматы в Прикубанье (фото находок).

   

Картинка 492 из 12908

 

Серьги с изображением всадников на колесницах.

 

Чаша с ручкой в виде птицы на поддоне

Источник - http://fandag.ru/photo/2-0-305

САРМАТСКОЕ  ЗОЛОТО

A Sarmatian diadem, found at the Khokhlach kurgan near Novocherkassk (1st century AD, Hermitage Museum).

File:Sarmatian crown.jpg


Archäologie
Gekritzelte Kaukasus-Gipfel

Das Pergamonmuseum zeigt prähistorische Funde, die Deutsche und Polen um 1900 in Südrussland ausgruben. Diese Forschungs-Geschichte wird zum Muster-Beispiel, was bei einer Ausstellung alles schiefgehen kann.

Archäologen haben es nicht leicht. Was sie bei langen Grabungen mühsam aus der Erde holen, sieht meist sehr unscheinbar aus. Gold- und Silberfunde sind selten. Die Bedeutung rostiger Eisenteile, verwitterter Bronze, verblichener Scherben und verfaulter Holzstücke erschließt sich nur Eingeweihten. Um Laien diese Zeugen der Vergangenheit verständlich zu machen, bedarf es geschickter Aufbereitung.

Das silberne Pferd - Archäologische Schätze zwischen Schwarzem Meer
und Kaukasus
26.11.2010 - 13.03.2011
täglich 10 - 18 Uhr, donnerstags bis 22 Uhr im Pergamonmuseum, Am Kupfergraben 5, Berlin
Einen kühnen Ansatz wagt das Museum für Vor- und Frühgeschichte. Es erfindet einen fiktiven Erzähler, um die Grabungen deutscher und polnischer Forscher um 1900 zwischen Schwarzem Meer und Kaukasus darzustellen. Das klingt nach trockenem Stoff, und so sieht die Ausstellung im Pergamonmuseum auch aus: Alles ist in strengem Schwarzweiß gehalten.
Anfangs werden die wichtigsten Akteure mit Kurzbiographien vorgestellt. Berliner dürfte überraschen, dass Rudolf Virchow – Arzt und Namensgeber des zweitgrößten hauptstädtischen Krankenhauses – auch Hobby-Archäologe war. 1881 reiste er nach Tiflis, grub im Kaukasus und kehrte mit Funden der früheisenzeitlichen Koban-Kultur zurück.
Die übrigen Namen sagen nur noch Experten etwas. Unter den emsigen Wissenschaftlern ragt nur die Gestalt des Baron Johannes von Diergardt hervor: Der Industriellen-Sohn sammelte ab 1905 und stellte seine Erwerbungen Museen als Leihgabe anonym zur Verfügung – wegen eines Sprachfehlers war er krankhaft schüchtern.
Im zweiten Teil werden die Funde präsentiert: Dutzendweise in Vitrinen ausgebreitet und knapp beschriftet. Der fiktive Erzähler spricht nun fließend Fachchinesisch: Die Erklärungen zu Epochen und Kulturen sind in einem Jargon abgefasst, der gewiss korrekt und für Außenstehende recht nichtssagend ist. Das passt zur Dekoration: Mannshohe Kritzeleien sollen die Gipfel des Kaukasus repräsentieren – maßstabsgetreu und ohne jeden Mehrwert.

 

Video-Impressionen der Ausstellung

So verfliegen die Jahrhunderte im Nu: Die Formen der Waffen, Fibeln, Schnallen und Schmuckstücke ändern sich von Vitrine zu Vitrine – doch warum, bleibt unverständlich. Am Ende hat man nur erfahren, dass ein paar Deutsche und Polen um 1900 diverse Dinge von namenlosen Bronzezeit-Kulturen bis zu Sarmaten und Goten gefunden haben. Mehr nicht.
Ein Muster-Beispiel, was bei einer Ausstellung alles schief gehen kann. Schon der Anlass ist unklar: Warum werden deutsche und polnische Forscher, die offenbar kaum zusammenarbeiteten, gemeinsam gewürdigt? Nur, weil die Schau nach Lublin wandern wird? Die sinnfreie Inszenierung mit Riesen-Porträts und gemalten Bergketten kann diese Frage nicht klären.
Bei Details greifen die Macher ebenso zielsicher daneben: Erklärtexte stehen auf den Seitenwänden der Vitrinen, wo sie wegen Spiegelungen fast unleserlich sind. Aufwändige Schaukästen mit je einem Guckloch zeigen nur zwei bis drei (!) Dias vom Kaukasus – ein paar Postkarten wären anschaulicher. Da möchte man Interessenten eher empfehlen, sich anstelle der Ausstellung ein gutes Buch zu Gemüte zu führen – aber es gibt keinen Katalog.
© Römisch-Germanisches Museum Köln, Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln

Quelle
http://www.kultiversum.de/Leben-Themen/Das-silberne-Pferd-Archaeologie-Pergamonmuseum-Gekritzelte-Kaukasus-Gipfel.html

[url=http://www.kultiversum.de/Leben-Themen/Das-silberne-Pferd-Archaeologie-Pergamonmuseum-Gekritzelte-Kaukasus-Gipfel.html]Quelle[/url]
Archäologie
Gekritzelte Kaukasus-Gipfel
Das Pergamonmuseum zeigt prähistorische Funde, die Deutsche und Polen um 1900 in Südrussland ausgruben. Diese Forschungs-Geschichte wird zum Muster-Beispiel, was bei einer Ausstellung alles schiefgehen kann.
© Museum für Vor- und Frühgeschichte SMB, Foto: Claudia Plamp
Gekritzelte Kaukasus-Gipfel
Phalere mit Pferdekopfdarstellung, vermutl. aus Maikop, Russland, sarmatisch. 1./2. Jh. n.Chr., Silber, vergoldet, Durchmesser 12,5 cm
zum Artikel

Quelle:
http://www.kultiversum.de/All-Mediathek/Gekritzelte-Kaukasus-Gipfel/index.html?rdm=368617&file=
Scytho-Sarmatians
Source
http://ossetians.com/eng/news.php?newsid=413&f=31

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Фото нигелла, она же чернушка.

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Das Erbe der Skythen und Sarmaten
Gold der Steppe
V

on „Stu­ten­mel­kern“ und „Milch­es­sern“ er­zählt die „Ili­as“, das äl­te­re der ho­me­ri­schen Epen. Ge­meint wa­ren da­mit im 8. Jahr­hun­dert v. Chr. wohl die Kim­me­ri­er, die, wie es spä­ter in der „Odys­see“ heißt, „be­stän­dig in Nacht und Ne­bel [tap­pen], und nie­mals schau­et strah­lend auf sie der Gott der leuch­ten­den Son­ne“. Die Sky­then sind nörd­lich des Schwar­zen Mee­res erst seit dem 7. Jahr­hun­dert ar­chäo­lo­gisch zu fas­sen. Die Be­schrei­bung trä­fe al­ler­dings auch auf sie zu. He­ro­dot bringt das „Stu­ten­mel­ken“ aus­drück­lich mit ih­nen in Ver­bin­dung. Folgt man sei­nen „His­to­ri­en“, so be­wohn­ten die­se Rei­ter­krie­ger im 5. Jahr­hun­dert das Land, das frü­her den Kim­me­ri­ern ge­hört hat­te.

Die Ar­chäo­lo­gie geht heu­te nicht mehr von auf­ein­an­der fol­gen­den Völ­kern aus, son­dern von mit­ein­an­der ver­wand­ten in­do-ira­ni­schen Be­völ­ke­rungs­grup­pen, die den eu­ra­si­schen Step­pen­gür­tel vom west­li­chen Si­bi­ri­en bis zur Pan­no­ni­schen Ebe­ne in Un­garn be­völ­ker­ten und zur frühs­ky­thi­schen Kul­tur ge­hör­ten. Vor­der­asia­ti­sche Quel­len er­wäh­nen die rei­ter­no­ma­di­schen Ver­bän­de seit dem 7. Jahr­hun­dert, da sie ver­schie­dent­lich an Aus­ein­an­der­set­zun­gen be­tei­ligt wa­ren; der as­sy­ri­sche Kö­nig As­sur­ba­ni­pal et­wa ver­si­cher­te sich im Kampf ge­gen die Me­der und Kim­me­ri­er sky­thi­scher Hil­fe. Und Sky­then dran­gen plün­dernd bis an die Gren­ze Ägyp­tens vor. Hier­auf spielt wohl der Pro­phet Je­re­mi­as im Al­ten Tes­ta­ment an: Ein „Volk der Mit­ter­nacht“ ha­be Pa­läs­ti­na mit be­rit­te­nen Bo­gen­schüt­zen und Lan­zen­rei­tern heim­ge­sucht. Seit dem frü­hen 6. Jahr­hun­dert ge­lang es den Me­dern dann, die Sky­then über den Kau­ka­sus zu­rück­zu­drän­gen.

Wo­her aber wa­ren die­se Grup­pen ge­kom­men? Ei­ne ein­deu­ti­ge Ant­wort gibt es dar­auf eben­so we­nig wie auf die Fra­ge, wel­che Grup­pen man über­haupt als „Sky­then“ ver­ste­hen will. Frü­her als im nörd­li­chen Schwarz­meer­ge­biet scheint sich – wohl als Fol­ge ei­nes Kli­ma­wan­dels – in der Re­gi­on um Tu­va (Süd­si­bi­ri­en) und in Tei­len des heu­ti­gen Ka­sachs­tan die neue Le­bens- und Wirt­schafts­form rei­ter­no­ma­di­scher Ver­bän­de her­aus­ge­bil­det zu ha­ben. Sie ent­wi­ckel­ten nicht nur neu­ar­ti­ge Kampf­tech­ni­ken, son­dern auch be­son­de­re künst­le­ri­sche Aus­drucks­for­men. Von dem ent­ste­hen­den Wohl­stand zeu­gen nicht zu­letzt die mo­nu­men­ta­len Grab­hü­gel, in de­nen sich die An­füh­rer be­stat­ten lie­ßen. Zu Be­ginn des 1. Jahr­tau­sends ent­stand so ei­ne frühs­ky­thi­sche Kul­tur.

Das be­deu­tet nicht, dass „die Sky­then“ sich in Tu­va her­aus­bil­de­ten und dann bis an die un­te­re Do­nau und zum Kar­pa­ten­rand zo­gen. Ei­ne ty­pisch „sky­thi­sche“ Sach­kul­tur wur­de viel­mehr für vie­le step­pen­no­ma­di­sche Völ­ker­schaf­ten cha­rak­te­ris­tisch. Da­zu ge­hör­ten Tracht (ge­gür­te­ter Är­mel­rock, lan­ge Ho­se, Halb­stie­fel, ka­pu­zen­ar­ti­ge Kopf­be­de­ckung) und Be­waf­fung (Pfeil und Bo­gen als Haupt­waf­fe, an der Hüf­te be­fes­tig­te Kö­cher­ta­schen, Kurz­schwert, Streit­axt). Die aus Plätt­chen be­weg­lich zu­sam­men­ge­füg­ten Pan­zer und Hel­me wa­ren meist grie­chi­schen Ur­sprungs, die Schil­de aus Holz und Flecht­werk stamm­ten aus lo­ka­ler Pro­duk­ti­on.

Die Sky­then sind be­rühmt für ih­re „Kö­nigs­grä­ber“. Die künst­lich er­rich­te­ten Kur­ga­ne (Hü­gel­grä­ber) sind für ei­ni­ge Re­gio­nen der eu­ra­si­schen Step­pe ty­pisch. Mit enor­mem tech­ni‧schem Wis­sen zo­gen die sky­thi­schen Bau­meis­ter steil­wan­di­ge Ge­bäu­de in die Hö­he (et­wa bis zur Hö­he heu­ti­ger fünf­stö­cki­ger Ge­bäu­de), die ei­nen Durch­mes­ser von weit über 100 Me­tern be­sa­ßen. Das Auf­füll­ma­te­ri­al da­für wur­de aus wei­ter Ent­fer­nung her­an­ge­schafft, so dass die Hü­gel har­mo­nisch in die Land­schaft pla­ziert wer­den konn­ten und kei­ne Gru­ben das Bild stör­ten. Ab­stiegs­schäch­te führ­ten bis in 16 Me­ter Tie­fe un­ter die al­te Erd­ober­flä­che; seit­lich ab­zwei­gen­de Gän­ge er­reich­ten zehn bis 20 Me­ter Län­ge. Die Grab­kam­mern selbst bil­den kom­pli­zier­te Höh­len­sys­te­me.

Die oft sa­gen­haft rei­che Grab­aus­stat­tung zeigt, dass es den Ver­stor­be­nen an nichts feh­len soll­te – auch nicht an Ge­spie­lin­nen, Kampf­ge­fähr­ten, Dienst­per­so­nal und Pfer­den, die, wie He­ro­dot schil­dert, in teil­wei­se gro­ßer Zahl mit­be­stat­tet wur­den.

Ein Mar­ken­zei­chen der Sky­then
ist ihr Fai­ble für die Dar­stel­lung von Tie­ren auf Waf­fen, Pfer­de­ge­schirr, Schmuck und Ze­re­mo­ni­al­ge­schirr, wo­bei ne­ben Wild­tie­ren auch Haus­tie­re dar­ge­stellt wur­den. Tie­re wa­ren Sinn­trä­ger und Krafts­pen­der, soll­ten Stär­ke und Kraft sym­bo­li­sie­ren. Ih­ren Ur­sprung hat­ten die Tier­dar­stel­lun­gen ver­mut­lich nicht in lo­ka­len Tra­di­tio­nen, son­dern es gab An­stö­ße aus dem nörd­li­chen Teil des heu­ti­gen Chi­na, wo ein dem sky­tho-si­bi­ri­schen ähn­li­cher Stil exis­tier­te.

Der 4,7 Zen­ti­me­ter gro­ße Ohr­ring in Form ei­ner Sphinx (sie­he Ab­bil­dung), ei­nes ge­flü­gel­ten Misch­we­sens aus Lö­wen­kör­per und Frau­en­kopf, ent­stand un­ter dem Ein­fluss grie­chi­scher Kunst (wo­bei die Grie­chen sich bei der Vi­sua­li­sie­rung ih­res Sphinx-My­thos ih­rer­seits aus dem ägyp­ti­schen Bild­schatz be­dien­ten). Das au­ßer­or­dent­lich qua­li­tät­vol­le Stück stammt aus ei­nem Kur­gan auf der Krim (zwei­te Hälf­te 4. Jahr­hun­dert) und ist – wie al­le hier be­schrie­be­nen Ob­jek­te – ein Ex­po­nat der Mann­hei­mer Aus­stel­lung.

Li­te­ra­tur
Die Ob­jekt­be­schrei­bun­gen des vor­ste­hen­den Ar­ti­kels ba­sie­ren auf dem at­trak­ti­ven Aus­stel­lungs­ka­ta­log „Gold der Step­pe. Sen­sa­ti­ons­fun­de aus Fürs­ten­grä­bern der Sky­then und Sar­ma­ten“, hrsg. von Wil­fried Sei­pel, Leo­ben 2009. Sie­he fer­ner den aus­ge­zeich­ne­ten his­to‧ri­schen Über­blick von Her­mann Par­zin­ger, „Die Sky­then“, Mün­chen 2004.

Das Gold der Step­pe
Reiss-En­gel­horn-Mu­se­en, Mann­heim

26. No­vem­ber 2009 – 25. Mai 2010

Par­al­lel zur Aus­stel­lung „Alex­an­der der Gro­ße und die Öff­nung der Welt“ bie­ten die „Fürs­ten­schät­ze jen­seits des Alex­an­der­reichs“ ein wei­te­res gro­ßes Aus­stel­lungs­er­leb­nis. Zu se­hen sind ein­zig­ar­ti­ge Hin­ter­las­sen­schaf­ten der Völ­ker, die am nörd­li­chen Rand des Alex­an­der­reichs leb­ten: der Sky­then und Sar­ma­ten. Sie hin­ter­lie­ßen zwar kei­ne schrift­li­chen Auf­zeich­nun­gen, die er­hal­te­nen Kunst­wer­ke – häu­fig aus pu­rem Gold ge­ar­bei­tet und mit kost­ba­ren Edel­stei­nen ver­ziert – sind je­doch von atem­be­rau­ben­der Schön­heit.

Mehr als 200 Leih­ga­ben aus der Staat­li­chen Ere­mi­ta­ge St. Pe­ters­burg und den His­to­ri­schen Mu­se­en in Kiew und Asow, Aus­gra­bungs­fun­de der letz­ten Jahr­zehn­te, die in Deutsch­land erst­mals zu se­hen sind, ge­ben Ein­blick in die­se er­staun­li­che Kul­tur.

http://www.reiss-mu­se­um.de

Quelle: http://www.damals.de/de/16/Gold-der-Steppe.html?issue=189273&aid=189305&cp=1&action=showDetails

Das Gold der Steppe - Sensationsfunde aus den Fürstengräbern der Skythen und Sarmaten

 
 
Kunsthalle Leoben
 
26. April bis 26. Okt. 2009
Die Ausstellung in Leoben zeigt eindrucksvolle Gold- und Silberfunde, mit Edelsteinen besetzte Preziosen und Keramikobjekte, die aus den unterschiedlichsten Fundstätten skythischer und sarmatischer Grabhügel stammen.
Seit bald 300 Jahren werden Grabhügel – sogenannte Kurgane – der Skythen und anderer Reiternomadenstämme zwischen Sibirien und der Pannonischen Tiefebene in Ungarn entdeckt und erforscht. Reich verzierte Goldobjekte und tätowierte Mumien lenkten schon früh die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf diese frühgeschichtlichen Volksgruppen, die erstmals wie kaum andere Europa und Asien in einer gemeinsamen Geschichte zu verbinden scheinen und somit eine besondere Bedeutung für die eurasische Vergangenheit erlangen.
Die Ausstellung in Leoben widmet sich diesem faszinierenden Volk und zeigt eindrucksvolle Gold- und Silberfunde, mit Edelsteinen besetzte Preziosen und Keramikobjekte, die aus den unterschiedlichsten Fundstätten skythischer und sarmatischer Grabhügel stammen. Sie bieten einen einzigartigen Eindruck vom Reichtum, der Kunstfertigkeit und den Reichtum an Ornamenten dieses zum Teil in unseren Breiten noch unbekannten jedoch überaus eindrucksvollen Reitervolks.
Details zur Spielstätte:
Kunsthalle Leoben
Kirchgasse 6, A-8700 Leoben
 
 http://www.simskultur.net/kunsthalle-leoben/programm/das-gold-der-steppe-sensationsfunde-aus-den-f-rstengr-bern-der-skythen-un

 

 

 

 

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Skythen und Sarmaten
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Schnell wie der Steppenwind

Die eurasische Steppe war über Jahrhunderte das Kernland rivalisierender Reitervölker, darunter – lange vor den Hunnen und Mongolen – Skythen und Sarmaten: rätselhafte und geheimnisvolle Steppenbewohner, deren Faszination bis heute ungebrochen ist. Sie haben keine schriftlichen Aufzeichnungen hinterlassen, dafür aber Artefakte ihrer unglaublich hoch entwickelten Kultur.

Seit nahezu 300 Jahren entdecken Archäologen in den Weiten der Steppen mächtige Grabhügel, Kurgane, in denen Könige, Fürsten und hochrangige Persönlichkeiten zusammen mit ihren Schätzen bestattet wurden. Der Kunsthalle Leoben ist es nun in Zusammenarbeit mit dem Kunsthistorischen Museum Wien gelungen, die bedeutendsten Ausgrabungsfunde der letzten Jahrzehnte erstmals nach Österreich zu bringen.

In den Weiten der Steppe
Der goldhütende Greif

Die Skythen wie auch die Sarmaten waren überwiegend Reiternomaden, die zwischen dem 7. vorchristlichen und dem 4. nachchristlichen Jahrhundert die Steppen von Sibirien bis zum Schwarzen Meer beherrschten. Auch damals schon – lange vor der großen Zeit der Seidenstraße – bildete dieses Gebiet den Korridor für den Transfer von Gütern und Ideen zwischen Europa und Asien.

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Antiken Berichten zufolge lebten diese Völker am Rande der damals bekannten Welt, im Land der „goldhütenden Greifen“, wie es der griechische Geschichtsschreiber Herodot im 5. Jahrhundert v. Chr. beeindruckt bezeichnete, der das Bild der Steppenreiter für Jahrhunderte prägte: in pelzverbrämter Kleidung, mit fantasievoller Kopfbedeckung, auf prachtvoll aufgezäumten Pferden. Zudem galten sie als unbesiegbar, konnten blitzschnell im Galopp zuschlagen, ihre Kampftaktik mit Pfeil und Bogen entwickelten sie zu absoluter Perfektion.  Antike Quellen berichten auch über ihre barbarischen Sitten und Rituale, dass sie in straff organisierten Gesellschaften lebten und ihre Eliten den Luxus liebten.

Die Skythen und später die Sarmaten sollte das gleiche Schicksal ereilen: Sie wurden von anderen Völkern verdrängt, ihre Kulturen überlagert. So verschwanden die Skythen im 3. Jahrhundert v. Chr. mit dem Aufkommen der Sarmaten, die wiederum ihre dominierende Stellung verloren, als die Hunnen im 4. Jahrhundert nach Westen vorstießen.

Das Erbe der Steppe

Die eindrucksvollste Hinterlassenschaft dieser Völker sind ihre Kunstwerke – zumeist aus purem Gold und mit kostbaren Edelsteinen und aufwendigen Ornamenten verziert. Die Beispiele skythischer und sarmatischer Kunst sind atemberaubend in ihrer Ausführung und Liebe zum Detail: formvollendete Schmuckstücke, filigrane Gewandapplikationen, edle Waffen, kunstvoll verzierter Pferdeschmuck, wertvolle Gefäße und Ziergegenstände.

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Markenzeichen ihrer Kultur sind aus Gold gearbeitete Tierplastiken und Tierreliefs: Neben Hirsch und Eber, Panther, Löwe, Leopard, Fisch und Schlange nimmt vor allem das Pferd im skythischen Tierstil eine überragende Stellung ein, ähnlich wie der mythische Greif, der häufig im Mittelpunkt von Tierkampfszenen zu finden ist.

Die mehr als 200 überaus kostbaren Objekte der Ausstellung sind Leihgaben der Staatlichen Eremitage Sankt Petersburg und der Historischen Museen in Kiew und Asow. Sie gewähren einen faszinierenden Blick in die Traditionen, den Reichtum und die Kunstfertigkeit dieser außerordentlichen Kulturen.

Quelle: http://www.museumscenter-leoben.at/kunsthalle/das-gold-der-steppe.html

 

 

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Skythische Ausrüstung

 

 

 

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empfehlenswert... Skythen und Sarmaten
Karte

Grundlegend zur früskythischen Kultur und ihren Spuren im Vorderen Orient:

  • Ivançik, A. I. <Ivantchik, A.>: Kimmerier und Skythen. Kulturhistorische und chronologische Probleme der Archäologie der osteuropäischen Steppen und Kaukasiens in vor- und frühskythischer Zeit. Moskau 2001 (=Steppenvölker Eurasiens. Stepnye narody Evrazii, Bd. II).

Zu beachten ist, daß Ivançik von einer Gleichsetzung der früskythischen Denkmäler mit denen der Kimmerier ausgeht. Diese vermutete Identität wird von den meisten russischen Forschern aber nicht geteilt. Zu dem Problem referiert der gleiche Verfasser unter Verweis auf die entsprechenden russischen Arbeiten:

  • Ivançik, A. I. <Ivantchik, A. I.>: The current state of the Cimmerian problem. In: Ancient Civilizations from Scythian to Siberia, vol. 7, no. 3-4, 2001, pp. 307-339.

Eine ausgezeichnete Dokumentation zum skythischen Bestattungswesen bietet

  • Rolle, R.: Totenkult der Skythen. Teil I. Das Steppengebiet. Text und Tafeln (2 Bde.). Berlin, New York 1979 (=Vorgeschichtliche Forschungen, Bd. 18, I, 1-2).

Weitere Darstellungen der Skythen und ihrer Kultur sind zu finden bei

  • Grakov, B. N. <Grakow B. N.>: Die Skythen. Berlin 1978
  • Rolle, R.: Die Welt der Skythen. Stutenmelker und Pferdebogner. Ein antikes Reitervolk in neuer Sicht. Luzern, Frankfurt/M. 1980
  • Smirnov, A. P. <Smirnow A. P.>: Die Skythen. Dresden 1979 (=Fundus-Bücher, 63).

Das beste Buch über die Sarmaten bleibt

  • Sulimirski, T.: The Sarmatians. London 1970 (=Ancient peoples and places, 73).

Einen eigentümlichen Komplex mit starken sarmatischen Bezügen im mittelasiatischen Baktrien repräsentieren die reichen Gräber von Tilla-Tepe (Afghanistan).

Die Kunst der frühen Steppenvölker wird vom Tierstil geprägt.

Quelle: http://www.orientarch.uni-halle.de/ca/tutorial/inf_sky2.htm

 

 

 

Skythen

Marcus Sigismund

(letzte Änderung: Dez. 2005)

1. Grundsätzliche Einordnung

Bei den Skythen (lat. Scythae; gr. Σκύθαι) handelt es sich um ein Reitervolk, das aufgrund seiner kriegerischen Fähigkeiten in der gesamten Antike bekannt war. Mit Ausnahme des sog. Skythensturmes, in dessen Verlauf die Skythen bis an die Grenze Ägyptens gelangten (s.u. 3.1 und 3.2), lassen sich keine direkten Beziehungen zwischen diesem ursprünglich nordöstlich des Schwarzen Meeres beheimateten Nomadenvolk und dem antiken Israel aufweisen. Jedoch gelten die Skythen in den biblischen und anderen antiken Schriften bis in die hellenistische Zeit hinein (und teilweise darüber hinaus) als der Inbegriff des grausamen Barbarentums (vgl. 2Makk 4,47; 3Makk 7,5; 4Makk 10,7; Kol 3,11 Josephus, Contra Apionem II 269 Text gr. und lat. Autoren; Tertullian, Apologie IX 9 Bibliothek der Kirchenväter).

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2. Kultur und Geschichte

2.1. Kultur

Die genaue Herkunft des skythischen Volkes ist bis heute Gegenstand umfangreicher Diskussionen (Murzin 1990; Feld 1999, 381ff; Sauter 2000), jedoch darf man als Ausgangspunkt dieser Kultur die Entwicklung einer stark nomadisch geprägten Wirtschaftsform ansehen, welche sich im 1. Jt. v. Chr. im geographischen Raum von der Mongolei bis zu den Karpaten entwickelte (R. Rolle / I.v. Bredow, Der Neue Pauly XI, 645; Busch 1993, 15). Die Kultur selbst findet ihren Ursprung in bewaffneten Reiterkriegern, welche sich bereits für Mitte des 2. Jt.s in Osteuropa nachweisen lassen, und in dem Aufkommen mobiler Viehzüchterpopulationen, welche sich auf die Pferdezucht spezialisierten und im Nordpontos-Raum an der Wende vom 10. zum 9. Jh. lebten. Diese Kultur entwickelte in der Bronzezeit den vierrädrigen Planwagen und schuf so die Voraussetzung für den späteren Wohnwagennomadismus der frühen Eisenzeit. Parallel hierzu scheint es den archäologischen Befunden zufolge um die Wende vom 2. zum 1. Jt. zu einer Nord-Süd-Wanderung gekommen zu sein, die bis in das Nordschwarzmeergebiet reichte (Busch 1993, 15). Die skythische Sprache zählt zur iranischen Sprachfamilie.

 

1. Grundsätzliche Einordnung

Bei den Skythen (lat. Scythae; gr. Σκύθαι) handelt es sich um ein Reitervolk, das aufgrund seiner kriegerischen Fähigkeiten in der gesamten Antike bekannt war. Mit Ausnahme des sog. Skythensturmes, in dessen Verlauf die Skythen bis an die Grenze Ägyptens gelangten (s.u. 3.1 und 3.2), lassen sich keine direkten Beziehungen zwischen diesem ursprünglich nordöstlich des Schwarzen Meeres beheimateten Nomadenvolk und dem antiken Israel aufweisen. Jedoch gelten die Skythen in den biblischen und anderen antiken Schriften bis in die hellenistische Zeit hinein (und teilweise darüber hinaus) als der Inbegriff des grausamen Barbarentums (vgl. 2Makk 4,47; 3Makk 7,5; 4Makk 10,7; Kol 3,11 Josephus, Contra Apionem II 269 Text gr. und lat. Autoren; Tertullian, Apologie IX 9 Bibliothek der Kirchenväter).

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2. Kultur und Geschichte

2.1. Kultur

Die genaue Herkunft des skythischen Volkes ist bis heute Gegenstand umfangreicher Diskussionen (Murzin 1990; Feld 1999, 381ff; Sauter 2000), jedoch darf man als Ausgangspunkt dieser Kultur die Entwicklung einer stark nomadisch geprägten Wirtschaftsform ansehen, welche sich im 1. Jt. v. Chr. im geographischen Raum von der Mongolei bis zu den Karpaten entwickelte (R. Rolle / I.v. Bredow, Der Neue Pauly XI, 645; Busch 1993, 15). Die Kultur selbst findet ihren Ursprung in bewaffneten Reiterkriegern, welche sich bereits für Mitte des 2. Jt.s in Osteuropa nachweisen lassen, und in dem Aufkommen mobiler Viehzüchterpopulationen, welche sich auf die Pferdezucht spezialisierten und im Nordpontos-Raum an der Wende vom 10. zum 9. Jh. lebten. Diese Kultur entwickelte in der Bronzezeit den vierrädrigen Planwagen und schuf so die Voraussetzung für den späteren Wohnwagennomadismus der frühen Eisenzeit. Parallel hierzu scheint es den archäologischen Befunden zufolge um die Wende vom 2. zum 1. Jt. zu einer Nord-Süd-Wanderung gekommen zu sein, die bis in das Nordschwarzmeergebiet reichte (Busch 1993, 15). Die skythische Sprache zählt zur iranischen Sprachfamilie.

Die klassische skythische Kultur, wie sie uns etwa bei Herodot (Text Herodot) oder Diodor, aber auch in den Reflexen der biblischen Autoren begegnet, beruht auf den Vorderasienzügen der Skythen seit dem 8./7. Jh. v. Chr. (s.u.). Der aus diesen Raubzügen resultierende Kontakt mit den vorderorientalischen Stadtkulturen (Assyrien, Medien, Urartu etc.) führte zu einer Aufnahme mesopotamisch-vorderasiatischer Elemente in die skythische Kultur, die schon zuvor im Laufe der skythischen Expansion verschiedene kimmerische und eurasische Elemente assimiliert hatte (Bouzek 1997, 503; Ivantchik 2001).

Seit dem 8. Jh. scheint das Kerngebiet der skythischen Stämme im Kubangebiet und in größeren Teilen des Nordkaukasus gelegen zu haben. Von hier aus unternahmen sie auch ihre militärischen Aktionen. In der Mitte des 6. Jh.s v. Chr. verlagerte sich das skythische Herrschaftsgebiet westwärts in die Steppen- und Waldsteppenzone am unteren Dnjepr. Die Gründe hierfür dürften zum einen in den besseren Weidemöglichkeiten zu suchen sein, zum anderen ermöglichte dies auch Kontakte mit den griechischen Kolonien an der Nordschwarzmeerküste und vereinfachte die Kontrolle wichtiger Handelsrouten.

Als problematisch erweist sich für die historische Forschung, dass die skythische Kultur keine literarischen Zeugnisse hinterlassen hat, so dass wir auf Fremdaussagen vorwiegend griechischer Autoren und auf archäologische Funde angewiesen sind. Als Leitfunde gelten:

1) Grabhügel (sog. Kurgane), welche einen Durchmesser von bis zu 100 m sowie eine Gesamthöhe von 15 m erreichen konnten und durch ihre steilwandige Silhouette auffallen. Diese Hügel, die oftmals große Nekropolen bilden, bestanden aus Rasensoden und besaßen eine Erd- oder Holzplattform für Opferhandlungen. Ihre Spitze wurden von menschengestaltigen Skulpturen geschmückt. Die Innenanlage variiert je nach geographischer Zone (R. Rolle / I.v. Bredow, Der Neue Pauly XI, 646).

2) Grabbeigaben, welche die soziale Stellung des Verstorbenen spiegeln, und neben Schmuck, Wirtschaftsausrüstung und Waffen auch getötetes Dienstpersonal und Pferde umfassen können. Zwar sind die meisten Gräber durch Grabräuber ausgeplündert, die erhaltenen Funde bezeugen aber einen großen Facettenreichtum der skythischen Kunsterzeugnisse (vgl. Busch 1993).

Die Grabfunde belegen zudem die dominierende Rolle des schweren Panzerreiters im skythischen Heer. Ebenso wird der Wagen als Lebensbereich der Frauen und Kinder klar fassbar. Jedoch hat die archäologische Forschung auch Gräber von Kriegerinnen mit Angriffs- und Verteidigungswaffen sowie weiteren Grabbeigaben freilegen können, die verschiedene Aspekte des sog. Amazonenlebens aufzeigen konnten (vgl. Rolle 1980, 94-99).

Neben dem Wohnwagennomadismus lassen sich auch proto-urbane Strukturen nachweisen. Hierbei kann es sich um Winterquartiere, Herrschafts-Residenzen oder aber auch um Handwerks- und Handelsplätze gehandelt haben. So sind in der Ukraine und in Südrußland zahlreiche Burgwälle (gorodišče) aus skythischer Zeit nachweisbar (Busch 1993, 25f). Bei dem in Bel’sk nachweisbaren Burgwallsystem, das 4000 ha Innenfläche umfasst, handelt es sich möglicherweise um die aus Herodot (IV 108) bekannte Stadt Gelonos, in der eine griechisch-skythische Mischbevölkerung gelebt haben soll und wo man das Herrschaftszentrum der Skythenkönige des 7. und 6. Jh.s vermutet (R. Rolle / I.v. Bredow, Der Neue Pauly XI, 652).

Die Verkürzung der skythischen Kultur auf ein kriegerisches Reitervolk ist sicherlich nicht statthaft. So trieben die Skythen mit den griechischen Kolonien schwunghaften Handel, der sowohl über Faktoreien (empória) als auch durch fahrende griechische Händler im Hinterland abgewickelt wurde (Herodot IV 17-20.107). Die Skythen verkauften vor allem Getreide, Wolle, Spinnfaserpflanzen, Trockenfisch sowie Edelmetalle aus dem Ural (Busch 1993, 20.25). Von den Erlösen erwarben sie hauptsächlich griechische Luxusware wie etwa Wein (vgl. Ailianos, Varia historia II 41) und Feinkeramik (Banri 2003).

Klimatisch-ökologische Gründe, vor allem aber das militärisch erfolgreiche Vorrücken des iranischen Volks der Sarmaten, ließen die klassische skythische Kultur um 300 v. Chr. zusammenbrechen. In die südlichen Küstengebiete und auf die Halbinsel Krim zurückgedrängt, kam es im 3./2. Jh. v. Chr. auf der Krim zur Gründung eines spätskythischen Reiches mit Neapolis Scythia als Hauptstadt, das sich trotz vielfacher Schwächung bis in das 3. Jh. n. Chr. zu halten vermochte.

2.2. Geschichte

Historisch fassbar werden die Skythen durch ihre Bewegung nach Südosten in die Nähe des im Norden des heutigen Irans gelegenen Urmia-Sees im 8. Jh. Seit Sargon II. (vor 713 v. Chr.) werden sie in assyrischen Quellen erwähnt (zur Problematik der Unterscheidung von Skythen und Kimmerier in den assyrischen Quellen vgl. Ivantchik 2001). Nachdem die Skythen zunächst zu Beginn des 7. Jh.s eine ständige Bedrohung für die assyrischen Gebiete (SAA 4, Nr. 23; 35) und insbesondere für das Reich von Urartu darstellten (SAA 4, Nr. 66 und 71; vgl. auch Busch 1993, 16), scheint es später zu Verhandlungen gekommen zu sein. So sah sich etwa der Assyrerkönig Asarhaddon im Jahre 673 v. Chr. genötigt, aufgrund der politischen Rahmenbedingungen ein Bündnis mit den Skythen einzugehen, indem er dem Skythenkönig Bartatua (gr. Protothýēs; vgl. Herodot I 103; Text Herodot) eine seiner Töchter zur Frau gab (vgl. SAA 4, Nr. 20). In der Folgezeit lässt sich aufgrund archäologischer Funde in zerstörten Festungen und Städten belegen, dass die Skythen – auf Seiten der Assyrer oder aus eigenem politischen Kalkül – an der Zerstörung Urartus aktiv beteiligt waren (Wartke 1993, 171-175). 630/620 v. Chr. schlug der skythische Herrscher Madyes, ein Sohn des Bartatua, die Kimmerier (Strabon I 3,21) und kämpfte mit den Assyrern gegen die → Meder, als diese → Ninive attackierten (vgl. Herodot I 103; Abydenus apud Eusebios, Chronik, ed. Schoene I, 35.37). Wohl durch diese erfolgreichen Unternehmungen, aber auch durch den Machtverlust des assyrischen Reiches ermutigt, begannen die Skythen jenen Eroberungszug nach Syrien, der sie bis zur ägyptischen Grenze führte und Rezeption in den biblischen Schriften gefunden haben könnte (s.u. 3.1 und 3.2). Der Höhepunkt dieser militärischen Unternehmungen dürfte in die Zeit zwischen 630 und 625 v. Chr. gefallen sein (Bouzek 1997, 503). Erst Psammetich I. (664-610 v. Chr.) gelang es, die Skythen durch Geschenke aufzuhalten (Herodot I 105; vgl. dazu W. Helck, Lexikon der Ägyptologie V, 990). Die Skythen beherrschten daraufhin 28 Jahre Kleinasien, bis sie von den Medern vertrieben wurden (Herodot I 106; IV 1). Das skythische Herrschaftsgebiet zog sich daraufhin in den folgenden Jahrhunderten in das Kuban-Gebiet und in die nördlichen pontischen Steppen zurück (Bouzek 1997, 504; Busch 1993,17).

Trotz dieses Rückzuges finden die Skythen weiterhin Erwähnung in den antiken Quellen. So berichtet etwa Herodot (IV 118-142), dass Darius im Jahre 512 v. Chr. eine Kampagne gegen die Skythen abbrechen ließ, weil seine Truppen von der Verfolgung der Skythen über die Steppe zu erschöpft waren. Die antiken Quellen verraten auch, dass verschiedene antike Staaten bereit waren, skythische Truppen anzuwerben oder skythischen Angriffen durch Tributzahlungen zuvorzukommen (Polyainos, Strategemata VI 9,4; Diodor XX 22,4; Lukianos, Toxaris 44). Auch scheint es oftmals zur Vermischung von skythischen und indigenen Bevölkerungsteilen von Städten gekommen zu sein, was insgesamt ab dem 5. Jh. zum einen zur Hellenisierung der skythischen Oberschicht geführt hat (vgl. Herodot IV 77-80; vgl. auch Busch 1993, 25; dagegen Bouzek 1997, 504), zum anderen offenkundig aber auch einigen Skythen neue politische Möglichkeiten bot, da seit dieser Zeit viele Könige des Regnum Bosporanum skythische Namen trugen (R. Rolle / I.v. Bredow, Der Neue Pauly XI, 655).

Zu den bekanntesten skythischen Königen zählt Atheas, der in der Mitte des 4. Jh.s v. Chr. ein Reich südlich der Donau beherrschte, das Scythia minor genannt wird (Bouzek 1997, 505). In seine Regierungszeit sind die bekanntesten skythischen Grabanlagen zu datieren, außerdem wird diesem König die Einführung des skythischen Geldes zugeschrieben (U. Peter, Der Neue Pauly II, 149; Busch 1993, 26; Jordanov 1991, insb. 47). Philipp II. von Makedonien konnte Atheas aber 339 v. Chr. vernichtend schlagen (Iustinus, Epitoma historiarum Philippicarum IX 2; Orosius III 13,5-7; Plutarch, moralia [Regnum et imperatorum apophthegmata] 174EF) und das Reich zerstören. Jedoch gelang den Skythen im Jahre 331 v. Chr. nochmals ein Achtungserfolg, als die Stadt Olbia General Zopyrion, welcher von Alexander dem Großen mit der Eroberung betraut war, abwehren konnte (Curtius Rufus X 1,43-44; Iustinus, Epitoma historiarum Philippicarum II 3,4; XII 1,4; XII 2,16f; XXXVII 3,2; Macrobius Saturnalia I 11,33; vgl. dazu Busch 1993, 26; Jordanov 1991, 57; vgl. auch mit abweichender Datierung auf 325 v. Chr. Zahrut 2002).

Durch den bereits erwähnten Einbruch der Sarmaten wurden die Skythen auf die Krim zurückgedrängt (vgl. Diodor II 43), wo König Skilurus und seine Söhne mehrere Festungen errichten ließen (Strabon VII 4,7; vgl. R. Rolle / I.v. Bredow, Der Neue Pauly XI, 655). Als sich das Regnum Bosporanum mit den Sarmaten verbündete, verschlechterte sich die politische Lage des skythischen Reiches zusehends. Die Eroberung Olbias im Jahre 150 v. Chr. durch Skilurus gilt als letzter großer Erfolg. In den Jahren 110-107 v. Chr. mussten die Skythen unter ihrem König Palakos mehrere vernichtende Niederlagen gegen Diophantos, einem General des Mithradates VI. Eupator von Pontos, hinnehmen (Busch 1993, 26; vgl. Strabon VII 3,17).

Um die Mitte des 1. Jh.s gelang es den Skythen nochmals, die Unabhängigkeit zu erlangen und kurzzeitig Olbia zu erobern. Der römische Legat Plautius konnte die Stadt 61 n. Chr. zwar wieder einnehmen, die Auseinandersetzungen um die Krim, in dem sich römische Stützpunkte und das skythische Königreich gegenüberstanden, dauerten aber bis ins 2. Jh. n. Chr. an (R. Rolle / I.v. Brenow, Der Neue Pauly XI, 655). Nach einer vernichtenden Niederlage des skythischen Königreiches gegen den bosporanischen König Sauromates II. am Ende des 2. Jh.s n. Chr. endete die spätskythische Kultur im 3. Jh. n. Chr. mit der Zerstörung von Neapolis, möglicherweise durch die Ostgoten (R. Rolle / I.v. Brenow, Der Neue Pauly XI, 652; Rolle 1980, 150). Die Skythen gingen in anderen Bevölkerungspopulationen, insbesondere in den Sarmaten auf.

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3. Die Skythen und die Bibel

3.1. Die Feinde aus dem Norden

Nicht zuletzt unter Einfluss der Skythen-Beschreibung Herodots hat die ältere Forschung versucht, die im Propheten Jeremia genannten „Feinde aus dem Norden“ (Jer 4,5-31; Jer 5,15-17; Jer 6,1-8.22-26; Jer 8,16f; Jer 10,22), welche als schnelle Reiter (Jer 4,13.29), einem Sturmwind (Jer 4,13) oder Löwen (Jer 4,7) gleich über das Land herfallen sollen, mit den Skythen zu identifizieren (vgl. dazu Wilke 1913, 223; Herrmann 1990, 7.10).

Nach A. Condamin (1936) geht die These auf das 18. Jh. zurück und lässt sich erstmalig im commentarius ad librum Prophetiarum Jeremiae des H. Venema (1756) nachweisen. Dieser These seien namhafte Exegeten, etwa Eichhorn, Cheyne, Ball, Duhm, Cornill, Kent, Peake, Driver, Binns, Skinner und Eissfeldt gefolgt (vgl. Hyatt 1940, 500). Eine Sammlung von Argumenten gegen einen Skythensturm findet sich bereits durch F. Wilke (1913) zusammengetragen, der jedoch der heute zu revidierenden negativen Herodotsicht seiner Zeit folgt.

Auch die Prophezeiung des Zefanja, das Gericht über Juda und Jerusalem werde durch fremde Kriegsscharen herbeigeführt (1,2-18), ist vereinzelt auf ein skythisches Heer gedeutet worden (vgl. dazu Wilke 1913, 233).

Grundsätzlich ist – je nachdem, wie man die Propheten datieren mag – eine skythische Bedrohung als Hintergrund der Prophezeiungen denkbar. Jedoch ließen sich die Textstellen ebenfalls auf eine babylonische Bedrohung hin deuten.

Die von Wilke (1913) und Hyatt (1940) angeführten Argumente haben im Wesentlichen bis heute ihre Gültigkeit behalten, wenngleich sich aufgrund der heute weitaus positiveren Bewertung des Herodot zum einen und aufgrund neuerer Annahmen bzgl. der komplexen Entstehungs- und Traditionsgeschichte gerade des Jeremia-Buches zum anderen im Detail Kritik üben lässt.

Als Hauptproblem stellt sich dabei heraus, dass Wilke (1913) von der damaligen Forschungssituation ausgehend die „Feinde aus dem Norden“ zwangsläufig mit dem sog. Skythensturm in Verbindung bringt. Da sich seiner Ansicht nach (Wilke 1913, 226-229) Herodot mehrfach als unzuverlässig erweise und hier wohl eine lokale Anekdote verarbeite, könne die Notiz über ein skythisches Vordringen bis zur ägyptischen Grenze nicht als historisch angesehen werden. Zudem finde man bei Jeremia und Zefanja weder eine explizite Nennung der Skythen noch Belege, die sich eindeutig auf Skythen beziehen müssten. Vielmehr würden sich viele Textstellen, die auf Skythen bezogen würden, dem Kontext nach eindeutig auf andere Völker beziehen (ebd. 237f). Zudem würden einige Beschreibungen der „Feinde aus dem Norden“ (etwa die Kriegswagen und die Belagerung von Festungen) ganz offenkundig gar nicht zu den Skythen (ebd. 243-247), sondern viel besser zu Chaldäern passen.

Hyatt (1940) schließt sich der Argumentation weitestgehend an und glaubt, dass es sich bei den „Feinden aus dem Norden“ um Chaldäer und ihre Verbündeten gehandelt habe. Dabei seien die in babylonischen Chroniken (vgl. z.B. die Gadd-Chronik) genannten und oftmals als Skythen interpretierten umman-manda Meder (ebd. 509).

Der Vollständigkeit halber sei auf die Überlegung C.C. Torreys verwiesen, der Jer 1-10 als vaticinium post eventum interpretiert und in das 3. Jh. v. Chr. datiert. Hiervon ausgehend nimmt er an, dass mit dem „Feind aus dem Norden“ Alexander der Große und seine Armee gemeint seien (Torrey 1937; eine Widerlegung der Argumente Torreys findet sich bei Hyatt 1940, 503-505).

Die moderne Forschung geht davon aus, dass die Formulierungen im Buch Jeremia bewusst offen gewählt sind und der theologische Aspekt der Strafandrohung vor einem möglichen historischen Hintergrund dominiert.

In der Tat entbehrt eine Gleichsetzung der Feinde mit den Skythen jeglicher Gewissheit, und viele Aspekte der Feindesbeschreibung erscheinen topisch (Herrmann 1990, 10). Schon Wilke wies darauf hin, dass die Feinde Israels nach der literarischen Überlieferung fast immer aus dem Norden gekommen seien (Wilke 1913, 239f). Jedoch ist auch zu bedenken, dass die Phrase „Feinde aus dem Norden“ gerade vor dem Hintergrund der rhetorischen Funktion und Wirkweise des Topos „Skythen“ nicht ausschließt. So konnte Goldenberg (1998) anhand paganer und rabbinischer Belegtexte aufzeigen, dass „Skythen“ in der antiken Literatur oftmals als Synonym für Bewohner nördlicher Gebiete steht, die der antike Autor den Barbaren zurechnen würde. Dies belegt, dass das Barbarentum der Skythen sowie ihre nördliche Herkunft sprichwörtlich waren und somit in den biblischen Büchern als topische Vorlage gedient haben könnte (vgl. so auch Bouzek 1997, 504). Es zeigt aber auch, dass eine irgendwie geartete Erinnerung an diese Kultur vorhanden gewesen sein muss, die möglicherweise eben doch im sog. Skythensturm wurzelt.

3.2. Der Skythensturm

Unabhängig von der Frage nach der Identität der „Feinde aus dem Norden“ – aber innerhalb der Forschung immer wieder mit diesem Themenkomplex verknüpft – ist das Forschungsproblem des sog. Skythensturms zu betrachten. Hintergrund der forschungsgeschichtlichen Spekulationen ist der Bericht des Herodot (I 103-106; Text Herodot), nach dem skythische Gruppen durch die östlichen Pässe des Kaukasus in das Wohngebiet der Meder eingefallen und dann durch Palästina nach Ägypten gezogen seien. Nur durch Geschenke hätte der ägyptische Herrscher Psammettich I. (663-610 v. Chr.) einen Einmarsch der kriegerischen Nomaden abwenden können. Laut Herodot zerstörten die Skythen auf ihren Rückzug ein Heiligtum in Askalon und führten 28 Jahre lang ein Schreckensregime in Vorderasien.

Innerhalb der ägyptologischen Forschung findet sich zuweilen die Überlegung, ob der bei Herodot überlieferte Skythensturm in der Darstellung der Kriegszüge des Sesostris (12. Dynastie) Rezeption bei verschiedenen antiken Autoren gefunden haben könnte (Arrian, Indica V 5-6; Photios, Bibliotheca 58; Iustinus, Epitoma historiarum Philippicarum II 3,8ff; Orosius I 14; Jordanes, Getica, VI 47-48; Strabon XV 1,6). Sesostris soll diesen Quellen zufolge einen fehlgeschlagenen Kriegszug gegen die Skythen geführt haben und sei von diesen bis an die ägyptische Grenze verfolgt worden. Trotz vieler Parallelen zur Darstellung des Herodot lässt sich hierfür aber kein absoluter Beweis führen (vgl. jedoch H. Kees, Paulys Real-Encyclopädie II A,2, 1870-1871; W. Helck, Lexikon der Ägyptologie V, 990).

Da zahlreiche archäologische Funde inzwischen die Zuverlässigkeit der Skythen-Darstellung Herodots bewiesen haben (vgl. Yamauchi 1983, 95-98; Ivantchik 2001, 335), stellt sich die Frage nach der Historizität des sog. Skythensturmes von neuem.

Archäologisch lässt sich die Anwesenheit skythischer Krieger in verschiedenen Regionen des antiken urartischen Reiches für die Mitte des 7. Jh.s v. Chr. wahrscheinlich machen (Yamauchi 1983, 91-92). Assyrische Quellen bezeugen für das Jahr 676 v. Chr. ihren Einfall in das Reich der Mannäer (Heidel 1956, 17; Yamauchi 1983, 92). Skythische Pfeilspitzen aus dem von Psammettichos I. gegründeten Tell Defenneh (Daphne) östlich des Nildeltas belegen, dass skythische Truppen vor Ort gewesen sein müssen, wenngleich es sich in diesem Fall aus chronologischen Erwägungen heraus eher um Söldner als um Eindringlinge gehandelt haben mag (Yamauchi 1983, 94). Auch die Pfeilspitzpfunde aus Samaria und der philistäischen Küste (Tell el-‘Aǧǧūl [Tell el-Aggul] und Tell el-Fār‘a (Süd) [Tell el-Fara], welche in Strata des 7. Jh.s v. Chr. gefunden wurden (vgl. Sulimirski 1954), lassen sowohl eine Interpretation als Relikte des Skythensturms als auch in Richtung der Anwesenheit skythischer Söldner im Rahmen chaldäischer Heeresaufgebote zu (so etwa Yamauchi 1983, 95; vgl. allg. Ivantchik 2001, 329).

Somit lässt sich zwar die Anwesenheit von Skythen in Palästina, nicht aber der Skythensturm archäologisch einwandfrei belegen. Erschwerend kommt hinzu, dass weder die ägyptischen Quellen noch die babylonischen Quellen Hinweise auf dieses Ereignis erhalten haben. Jedoch ließe sich dies durch die historische Umbruchsituation erklären.

Vielfach wurde in der Forschung darauf hingewiesen, dass die Chronik Gadd Hinweise auf skythische Truppen enthalte, welche dort umman-manda genannt würden. A. Malamat (1950, 155-158) wies darauf hin, dass diese umman-manda 612 v. Chr. als Verbündete der Babylonier und Medier gegen eine Koalition von Assyrern und Ägyptern gekämpft hätten. Daher seien die Ereignisse der Gadd-Chronik mit der Darstellung des Herodot zu synchronisieren, was den Skythensturm als Teil der militärischen Unternehmungen gegen Ägypten grundsätzlich verifizieren würde. Die Skythen hätten innerhalb der Koalition die Aufgabe übernommen, die ägyptische Armee zu vernichten (so Malamat 1950, 157).

Jedoch wäre ebenso denkbar, dass die Skythen das Machtvakuum, welches durch den Niedergang der Assyrer entstanden war, für eigene Unternehmungen nutzten und die Kontrolle über das Gebiet des urartäischen Reiches an sich rissen. In diesem Kontext sind ebenfalls Auseinandersetzungen mit dem unter Psammetich I. nach Syrien expandierenden ägyptischen Reich denkbar. Spalinger (1973, 53) wies unter Berufung auf Piotrovskij (1959) darauf hin, dass das Reich von Urartu in zwei militärischen Wellen untergegangen zu sein scheint. Daher sei es nahe liegend anzunehmen, dass erst die Skythen für eine gewisse Zeit versuchten, die Region zu beherrschen, und dass später eine zweite, medische Eroberungswelle die Reste des urartäischen Reiches vernichteten.

Die Notizen der antiken Autoren belegen jedenfalls zur Genüge, dass im klassischen Altertum eine Tradition existierte, welche von einem kriegerischen Zug der Skythen bis an die ägyptische Grenze berichtete. Letztendlich wird man die Existenz des Skythensturmes immer mit der Frage verknüpfen müssen, ob man der Darstellung Herodots Vertrauen schenken mag oder nicht.

3.3. Sonstige biblische Verbindungen

Gen 10,3 erwähnt innerhalb einer Völkertafel als Nachkommen Japhets gomær und ’aškǎnaz (vgl. 1Chr 1,6; vgl. auch Ez 38,6). Bis in die neuere Forschung (Bouzek 1997, 503; Yamauchi 1983, 96) wird gomær mit den Kimmeriern und ’aškǎnaz – gelesen als ’aškûz (ו statt נ) – mit den Skythen identifiziert (vgl. assyr. Aškūza). Dies wäre insofern interessant, als Jer 51,27 ’aškǎnaz neben den Königreichen Minni (Armenien) und Ararat nennt und damit ein Indiz dafür sein könnte, dass hinter der Feindesaussage skythische Gruppen stehen (zur Unterscheidung von Kimmerier und Skythen vgl. Ivantchik 2001, 318).

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Literaturverzeichnis

Literatur-Recherche Bibelwissenschaftliche Literaturdokumentation Innsbruck

Literatur-Recherche Biblische Bibliographie Lausanne

1. Lexikonartikel

  • Paulys Real-Encyclopädie der classischen Alterthumswissenschaft, Stuttgart 1894-1972 (Sesostris)
  • Biblisch-historisches Handwörterbuch, Göttingen 1962-1979
  • Lexikon der Ägyptologie, Wiesbaden 1975-1992
  • The Anchor Bible Dictionary, New York 1992
  • Der Neue Pauly, Stuttgart / Weimar 1996-2003 (Ateas; Skiluros; Skythen; Zoprion)
  • The Oxford Encyclopedia of Archaeology in the Near East, Oxford / New York 1997

2. Inschriftensammlungen / Inschrifteneditionen

  • SAA: State Archives of Assyria, 1987ff: vol. 4: Starr, Ivan (Hg.), Queries to the Sungod. Divination and Politics in Sargonid Assyria [SAA 4], Helsinki 1990
  • Heidel, A., 1956, A New Hexagonal Prism of Esarhaddon, in: Sumer XII, 9-37
  • Latysev, Vasilij V. (Hg.): Inscriptiones antiquae orae septentrionalis Ponti Euxini Graecae et Latinae per annos 1885-1900 repertae, Petersburg 1901, Nachdruck Hildesheim 1965

3. Weitere Literatur

  • Banari, Valeriu, Die Beziehungen von Griechen und Barbaren im nordwestlichen Pontos-Gebiet. Untersuchungen zu Handel und Warenaustausch vom 7. bis 3. Jh. v. Chr. Auf Grundlage der archäologischen Funde und schriftlichen Quellen im Nordwesten des Schwarzen Meeres, Diss. Mannheim 2003
  • Condamin, A., 1936 3. Aufl., Le livre de Jéremie (Etudes Biblique A.T. 3), Paris
  • Corcella, A. / Fraschetti, A. / Medaglia, S.M. (Edd.), 1993, Erodoto, Le storie, Libro IV: La Scizia et la Libia (mit Kommentar, auch zu den arch. Funden), Milano
  • Feld, S., 1999, Bestattungen mit Pferdegeschirr- und Waffenbeigabe des 8.-6. Jh. v. Chr. zwischen Dnestr und Dnepr, Norderstedt, zugl. Diss. Saarbrücken 1997
  • Goldenberg, David, M., 1998, Scythian-barbarian. The Permutations of a Classical Topos in Jewish and Christian Texts of Late Antiquity, JJS 49, 87-102
  • Heinen, Heinz (Hrsg.), Rostovtzeff, M.I., 1993, Skythien und der Bosporus (Historia Einzelschriften 93), Stuttgart
  • Herrmann, Siegfried, 1990, Jeremia. Der Prophet und das Buch (EdF 271), Darmstadt
  • Hyatt, J.P., 1940, The Peril from the North in Jeremiah, JBL 49, 499-513
  • Ivantchik, A.I., 2001, The Current State of the Cimmerian Problem, Ancient Civilizations VII, 307-339
  • Jordanov, K., 1991, Thraker und Skythen unter Philipp II, Bulgarian Historical Review 3, 37-59
  • Malmat, A., 1950, The Historical Setting of Two Biblical Prophecies on the Nations, IEJ 1, 154-159
  • Murzin, J.V., 1990, Proischoždenie skifov (Ethnogenese der Skythen, russ.), Kiev
  • Niemeyer, Hans-Georg / Rolle, Renate (Hgg.), 1996, Beiträge zur Archäologie im nördlichen Schwarzmeerraum (Hamburger Beiträge zur Archäologie 18), Mainz
  • Piotrovskij, Boris B., 1959, Vanskoe carstvo (Urartu, russ.), Moscva
  • Rolle, Renate, 1990, Die Welt der Skythen. Stutenmelker und Pferdebogner: Ein antikes Reitervolk in neuer Sicht, Luzern / Frankfurt a.M.
  • Rybakov, Boris Alexandrovich, 1979, Gerotova Skifija. Istoriko-geografitsheskij analiz (Das Skythien Herodots. Eine historisch-geographische Analyse, russ.), Moscva
  • Sauter, Hermann, 2000, Studien zum Kimmerierproblem, Bonn
  • Smirnow, Alexej P., 1979, Die Skythen, Dresden
  • Spalinger, A., 1978, Psammetichus, King of Egypt, Journal of the American Research Center in Egypt 15, 49-57
  • Sulimirski, T., 1954, Scythian Antiquities in Western Asia, Artibus Asiae 17, 282-318
  • Torrey, C.C., 1937, The Background of Jeremiah 1-10, JBL 54, 193-216
  • Wartke, Ralf-Bernhard, 1993, Urartu, das Reich am Ararat, Mainz am Rhein
  • Wilke, Fritz, 1913, Das Skythenproblem im Jeremiabuch, in: A. Alt (Hg.), Alttestamentliche Studien (FS R. Kittel; BWAT 13), 222-254
  • Yamauchi, Edwin, 1982, Foes from the Northern Frontier: Invading Hordes from the Russian Steppes, Grand Rapids/ Mich.
  • Yamauchi, Edwin, 1983, The Scythians: Invading Hordes from the Russian Steppes, BA 46, 90-99

Quelle: http://www.bibelwissenschaft.de/nc/wibilex/das-bibellexikon/details/quelle/WIBI/referenz/11821/cache/0e93a3c6aa24286280f7e9db81a76983/

 

 

Das Totenritual der Skythen

Bereits Herodot beschreibt das Totenritual der Skythen. Skythische Könige, deren Leichen vom Inneren befreite die Muskelstrenge im Rücken durch Riedgrass ersetzt und den Hohlraum mit kurz geschorenem Gras und mit Kräutern gefüllt wurden. Anschließend fuhr man die mit Wachs einbalsamierten Körper auf einen Wagen 40 Tage umher. Am Ende der Reise brachte man die Toten das am Umlauf des Dnepr liegende Land Gerrhos, wo die Könige der Skythen ihre letzte Ruhestätte fanden. Auf einer Matte gebettet, legte man den König mit seinen goldenen Hausrat ins Grab. Ihm folgten Frauen, Leibdiener, Mundschmuck, Koch, Pferdeknechte und Teile seiner Pferdeherde in den Tod. Die mit Streitpickeln beigefügten tödlichen Verwundungen im Kopfbereich erfolgten im Zuge des Totenrituals.

In einem Grab fand man Reste von 35 Pferden, 14 Wildebern und zwei Edelhirschen, die nach einer Rekonstruktion ein Gesamtgewicht von 6500 Kilogramm Fleisch ergaben. Die 1300 Personen Ernähren hätten können, bei einem Verbrauch von 5 Kg pro Person. Man bestattet Frauen und Männer getrennt in verschiedenen Arealen das offenbar ein gesellschaftliches oder religiöses Prinzip im Leben der Skythen zuwies. Danach wurde die Gruft mit Matten und Reisig bedeckt und über das Grab ein Hügel ereichtet Ein Jahr später erhöhte man den Hügel und stellte 50 zuvor erwürdigte Krieger aus Skythischen Bevölkerung auf ein eigens präparierten Pferden rund um den “Kurgan“ auf. Tausende von Grabhügeln sind in den Steppengebieten weithin Sichtbar.

In den hochgelegenen Tälern sorgte extreme Kälte für hervorragende Erhaltungsbedingungen von organischen Materialien. Neben Gegenständen aus Holz, Leder, Pelz, Filz und Textilien haben sich in den Grabkammern , begünstigt durch das Eislinsenbildung führende einsickernde Wasser, auch die Körper der Verstorbenen erhalten.

Die Erbauung der Anlagen war eine architektonische Meisterleistung, die riesigen Mengen an Erde, Rasensoden und Steine sowie organisatorische und zeitlich aufwendige Arbeitseinsatz der Gemeinschaft erforderten. Allein der Transport von tausenden von Kubikmetern Erdreich und tausenden von Holzstämmen für die Grabkammern bedurfte einer ausgereiften Logistik. Dieser unglaubliche Aufwand hatte mit Sicherheit seine Gründe in den skythischen Jenseitsvorstellungen: Den Verstorbenen sollte ein angemessenes und dem Leben im Diesseits entsprechendes Dasein ermöglich werden.


Der Goldene Mann von Issyk


Quellen: Ausstellung " Konigsgräber der Skythen" in Berlin

 

 

 

 

 

 
Олень
Гребень
Подвеска
Обруч
 

 

 

Skythen und Sarmaten – Rätselhafte Steppenvölker

 
Die eurasische Steppe war über Jahrhunderte das Kernland rivalisierender Reitervölker.Zwischen dem 7. und 3. Jahrhundert v. Chr. lebten dort Stämme, die die Griechen Skythen nannten. Die Skythen waren großteils Nomaden, die auf der Suche nach Weidegründen mit ihren Herden durch die Steppe zogen. Sie mussten sich immer wieder gegen andere Nomadengruppen verteidigen. Dies führte zu einer zunehmenden Militarisierung ihrer Gesellschaft. Den Reiterkriegern kam eine herausragende Bedeutung zu. Schriftliche Aufzeichnungen exisitieren nicht, dafür aber Artefakte ihrer unglaublich hoch entwickelten Kultur; deren Faszination bis heute ungebrochen ist.Durch Migrationswellen von Osten kamen immer wieder neue Reiterstämme ins Gebiet der Skythen. Diese wurden schließlich im 2. Jahrhundert v. Chr. von den nicht weniger kriegerischen Sarmaten verdrängt. Sie nahmen das riesige Gebiet zwischen den Flüssen Don und Donau in Besitz. Die Sarmaten ereilte jedoch ein ähnliches Schicksal, als die Hunnen im 4. Jahrhundert n. Chr. in ihr Reich eindrangen.

Durch diese faszinierenden Schatzfunde, die sich durch besondere Eleganz und Kunstfertigkeit auszeichnen, bekommt die Ausstellung über die Sarmatenzeit eine besondere Qualität. Eine Besonderheit, denn kein Ausstellungsprojekt bisher hat Exponate aus der Zeit des Skythen gemeinsam mit sarmatischen Schätzen präsentiert.

In den Weiten der Steppe – der goldhütende Greif
Die Skythen wie auch die Sarmaten waren überwiegend Reiternomaden, die zwischen dem 7. vorchristlichen und dem 4. nachchristlichen Jahrhundert die Steppen von Sibirien bis zum Schwarzen Meer beherrschten. Auch damals schon – lange vor der großen Zeit der Seidenstraße – waren die Bewohner dieses Gebiets wichtige Vermittler für Güter und Ideen zwischen Europa und Asien.

Antiken Berichten zufolge lebten diese Völker am Rande der damals bekannten Welt, im Land der „goldhütenden Greifen“, wie es der griechische Geschichtsschreiber Herodot im 5. Jahrhundert v. Chr. beeindruckt bezeichnete. Er prägte mit seinen Beschreibungen der pelzverbrämten Kleidung, der fantasievollen Kopfbedeckung und der prachtvoll aufgezäumten Pferde das Bild der Steppenreiter für Jahrhunderte. Zudem galten sie als unbesiegbar. Sie konnten blitzschnell im Galopp zuschlagen und entwickelten ihre Kampftaktik mit Pfeil und Bogen zu absoluter Perfektion. Antike Quellen berichten auch über ihre barbarischen Sitten und Rituale, dass sie in straff organisierten Gesellschaften lebten und ihre Eliten den Luxus liebten.

Das Erbe der Steppe
GьrtelplatteDie eindrucksvollste Hinterlassenschaft dieser Völker sind ihre Kunstwerke – zumeist aus purem Gold und mit kostbaren Edelsteinen und aufwendigen Ornamenten verziert. Die Beispiele skythischer und sarmatischer Kunst – formvollendete Schmuckstücke, filigrane Gewandapplikationen, edle Waffen, kunstvoll verzierter Pferdeschmuck, wertvolle Gefäße und Ziergegenständ – sind atemberaubend in ihrer Ausführung und Liebe zum Detail.

Markenzeichen ihrer Kultur sind aus Gold gearbeitete Tierplastiken und Tierreliefs. Neben Hirsch und Eber, Panther, Löwe, Leopard, Fisch und Schlange, nimmt vor allem das Pferd im skythischen Tierstil eine überragende Stellung ein, ähnlich wie der mythische Greif, der häufig im Mittelpunkt von Tierkampfszenen zu finden ist.

Die Kurgane
Eine der Hauptquellen für diesen erstaunlichen Reichtum an wertvollen Funden sind die Kurgane, die Hügelgräber skythischer und sarmatischer Fürsten. Um sie auf ein Leben im Jenseits vorzubereiten, gaben die Stämme ihren Anführern äußerst kostbare Gaben mit ins Grab: prunkvollen Schmuck, kunstvoll verzierte Waffen und Pferdegeschirre, Gefäße und Ziergegenstände.

Zumeist bestanden sie aus purem Gold und waren oft aufwendig mit Edelsteinen und Ornamenten verziert. Aber auch Tiere, Diener oder sogar die Ehefrau wurden als Geleit mitgegeben. Der Reichtum der Gräber zeigt den Status der Verstorbenen und ihre Liebe zum Luxus.

Die oft unermesslich reichen Grabfunde geben Auskunft über Lebenswelt, Kult, Kunstfertigkeit und kriegerisches Engagement der gehobenen Elite der Reiternomaden. Die Errichtung der Kurgane erforderte ein enormes technisches Wissen. Manche Kurgane wiesen eine Höhe von 20 Metern auf und besaßen einen Durchmesser von mehr als 100 Meter.

Quelle: http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/kultur/museen/ma_reiss/ausst/skythen/skythen.htm

 

 

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